Gestern Abend waren Allison und ich miteinander verabredet. Wir gingen zum Essen in ein sehr gemütliches italienisches Restaurant.
Am Nachmittag, ich war gerade dabei meine Wohnung auf Vordermann zu bringen, rief sie mich an.
"Soll ich dich heute Abend mit dem Auto abholen oder ist deins wieder einsatzbereit?" fragte Allison.
"Ehem... Nein...", musste ich zerknirscht zugeben.
Und so einigten wir uns darauf, dass sie um 19.00 Uhr zu mir nach Hause kam.
Nach dem Telefongespräch schlug ich mir mit der flachen Hand gegen die Stirn und schimpfte: "Eric, du IDIOT!" Wie konnte ich eine Frau zum Essen einladen, ohne im Besitz eines funktionierenden Autos zu sein?! Das war sooo peinlich! Wegen mir musste Allison eine halbstündige Fahrt auf sich nehmen und durfte im Restaurant nicht einmal ein Glas Rotwein trinken. Für diese Umstände entschuldigte ich mich mit einem kleinen Sträußchen bunter Herbstblumen bei ihr.
Aber Allison schien nicht sauer auf mich zu sein und wir verbrachten einen richtig gelungenen Abend. Während ich die große Pizza Sophia Loreen und sie Pasta Mista verspeiste, unterhielten wir uns über alles Erdenkliche. Doch unsere Hauptgesprächsthemen waren natürlich das PPTH, sowie die Erlebnisse von House und Wilson in Montreal.
"Sie scheinen eine ganze Menge Spaß zu haben", grinste ich. "Und sie haben alleine in den letzten drei Tagen mehr Alkohol getrunken, als ich in dem bisherigen Jahr."
Allison schmunzelte. "Wir können ihnen ja nächste Woche einen Vorschlag bezüglich eines Betriebsausflugs unterbreiten. Dann checken wir für ein Wochenende in ein Hotel ein, in dem uns kein Mensch kennt, und betrinken uns hemmungslos."
Bei diesem Gedanken musste ich lachen. "Ja, und am darauf folgenden Montag habe ich ein eigenes Krankenzimmer im PPTH und ihr alle dürft mich wegen einer akuten Alkoholintoxikation behandeln!"
"Hach", Allison winkte ab. "Dann legst du dich in eins unserer bequemen Betten und wir verpassen dir vier Liter Kochsalzlösung am Stück. Und schon bist du wieder fit. Es ginge natürlich auch mit der Allenby'schen Bussi-Methode." Sie gluckste.
"Also, diese Methode ist jetzt schon ein geflügeltes Wort! House hatte mir den Vorschlag gemacht, dass ich sie bei unserem kranken Kollegen Chase anwenden könnte."
Allison hielt sich die Hand vor den Mund und kicherte. "Ich weiß. Auch ich lese die Kommentare in unseren Blogs. Da fällt mir ein: Hattest du deine letzte Frage an House ernst gemeint?"
"Die bezüglich der Bussi-Methode bei Chase?" fragte ich. "Na, klar! Ich bin schon sehr gespannt auf seine Antwort." Ich hielt einen Augenblick inne und dachte nach. "Obwohl - vielleicht will ich sie überhaupt nicht hören..."
Wir wechselten das Thema.
"Wie ist das eigentlich?" wollte Allison wissen. "Hast du eine Vermutung, wer der mysteriöse 'Jemand' von Wilson ist?"
Ich schüttelte den Kopf. "Ich habe keine Ahnung. Aber gestern Abend wäre ich an Wilson's Stelle mit Sicherheit nicht so standhaft geblieben. Wenn ich betrunken bin, kann ich meinen Mund nicht halten."
"Wie gut zu wissen", grinste Allison. "Was ist mit dir?"
"Mit mir?"
"Ja, du bist Single. Seit wann?"
"Seit genau achtzehn Monaten. Weißt du, meine Ex-Freundin ist von Beruf ebenfalls Ärztin und wegen unserer Arbeitszeiten haben wir uns während unserer dreijährigen Beziehung kaum gesehen. Und wenn wir uns gesehen haben, haben wir über unsere Arbeit im Krankenhaus geredet. Tja... Und eines schönen Abends stellten wir beide fest, dass wir uns nichts mehr zu sagen haben." Ich lächelte traurig und zuckte mit den Schultern. "Das war's."
"Das tut mir leid."
"Das muss es nicht! Hey, das PPTH ist die reinste Partnerbörse! Und da gibt es jemanden..., für den ich mich interessiere..."
"Achhh...?" schmunzelte Allison. "Und wen?"
Ich grinste. "Ich zeige sie dir am Montag im Krankenhaus, okay?"