Tuesday, September 26, 2006

Männer-Probleme

Der gestrige Tag lief richtig gut, was man von dem heutigen Tag gar nicht behaupten kann!
Chase und ich waren erst seit einer Minute im Krankenhaus, da wurden wir von House in dessen Büro zitiert und bekamen eine sehr wichtige Neuigkeit mitgeteilt. Die verschlug uns prompt die Sprache...

Nachdem unsere kleine Unterredung beendet war, eilte ich zum Büro von Wilson und klopfte an die Tür.
"Dr. Wilson, haben Sie eine Minute Zeit für mich?"
Wilson blickte überrascht von seinem Computer auf. "Aber natürlich, Dr. Foreman", Er deutete mit einer Hand auf den Besuchersessel vor seinem Schreibtisch. "Kommen Sie rein. Setzen Sie sich."
Ich schloss die Bürotür hinter mir und ließ mich mit einem Seufzen in den Sessel sinken.
"Ich habe ein sehr persönliches Anliegen", begann ich.
Wilson schaute mich voller Erwartung an.
"Es geht um Sie...", fuhr ich fort. "Und um House..."
"Ahaaa..."
"Er ist heute aus irgendwelchen Gründen mies drauf..."
Wilson lächelte amüsiert. "Ist er das nicht irgendwie immer?"
"Heute ist es ganz besonders schlimm! Deshalb wende ich mich an Sie. Sie sind sein bester Freund und darum möchte ich, dass Sie mit ihm reden."
Wilson nickte. "Kein Problem. Worüber genau?"
"Über unsere betriebsärztliche Untersuchung!"
Nun runzelte Wilson die Stirn. "Wir haben eine betriebsärztliche Untersuchung? Ist das eine von Vogler's Altlasten oder eine von Cuddy's neuen Ideen?"
"Ich glaube, dieser Mist stammt von House höchstpersönlich. Heute Morgen hatte er Chase und mich in sein Büro zitiert und uns mitgeteilt, dass ab diesem Herbst eine regelmäßige halbjährliche Untersuchung eingeführt wird, die er an uns durchführen wird!"
"Chase... So, so..." Wilson lehnte sich in seinem Sessel zurück und kratzte sich am Kopf. "Na ja", antwortete er. "Sooo ungewöhnlich ist der Gedanke noch nicht einmal. Eine ganze Menge der großen Betriebe und Firmen, unter anderem auch Krankenhäuser, führen eine regelmäßige betriebsärztliche Untersuchung durch, um ihre Mitarbeiter gesund zu halten. In Deutschland sehr beliebt."
"Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, Dr. Wilson", knurrte ich. "Von mir aus kann House so viele Mitarbeiter untersuchen, wie es ihm beliebt. Ich respektiere ihn als Arzt und als Menschen. Ich würde für ihn in einen unserer kleinen Plastikbecher pinkeln, ich würde mir von ihm ein Belastungs-EKG machen lassen, einen Herzultraschall und sogar einen Glukose-Toleranz-Test."
"Benutzt er dabei immer noch diese kleinen Lanzetten aus Metall, die so richtig höllisch weh tun?"
"Selbstverständlich." Ich holte tief Luft. "Aber was ich eigentlich sagen möchte, ist folgendes: Ich lasse mir von House keinen Prostata-Check durchführen!"
Wilson ließ den Kugelschreiber, mit dem er während unseres Gesprächs gespielt hatte, plötzlich fallen. Er landete mit einem dumpfen 'PLONK!' auf der Schreibtischplatte.
"Zu der betriebsärztlichen Untersuchung soll ein Prostata-Check gehören?!" rief er.
"Dieser Prostata-Check soll sogar den Hauptbestandteil der betriebsärztlichen Untersuchung bilden!"
Wilson verbiss sich mit größter Mühe ein Lachen.
"Ich bitte Sie von ganzem Herzen", beschwor ich ihn. "Reden Sie mit House! Bitte bringen Sie ihn davon ab! Ich bin nicht zimperlich, aber der bloße Gedanke, dass er... ist zum Fürchten und verursacht Albträume! Ich lege wirklich keinen Wert darauf, dass er mich in- und auswendig kennt, ja?"
Wilson nickte. "Okay. Ich sehe, was ich tun kann."

Das war heute Morgen.
Und jetzt? Jetzt sitze ich in meiner Wohnung. Meine Schicht ist schon lange vorbei, aber dennoch... Der Vortrag, den House gehalten hatte über seine eigene Krankheitsgeschichte, die große Enttäuschung betreffend des Verhaltens seiner Ex-Freundin... Er steckt mir immer noch in den Knochen.
Plötzlich kommt mir alles lächerlich vor; meine Neugier bezüglich des Dates von Allison und House, die Intrigen von Chase, meine Unterhaltung mit Wilson...
Also schnappte ich mir das Telefon und wählte die Nummer von House. Nur der Anrufbeantworter lief. Ich hinterließ eine Nachricht: "House, machen Sie mit mir, was Sie wollen. Mein Arsch gehört Ihnen."
Und gleichzeitig sandte ich ein Stoßgebet gen Himmel, dass in diesem Moment nicht Wilson bei ihm war und mithörte.

4 comments:

Dr. Gregory House said...

Wenn Sie nicht möchten, dass ich diese Untersuchung an Ihnen durchführe, sagen Sie es bloß.
Nur verraten Sie es Chase nicht...

Anonymous said...

Der Vortrag war ´ne Nummer für sich! Typisch House!

Anonymous said...

Bei dem Spruch auf meine AB hätte ich mich wohl erst einmal verschluckt *lach*.

Ach Dr. Foreman - House wird sie doch sicherlich verschonen ;)

Anonymous said...

Große Klasse. Ich konnte mir die Unterhaltung richtig bildlich vorstellen. Aber die Frau heisst "Dr. Cuddy".