Sunday, October 01, 2006

Ginger Granger

Okay, okay, okay - da ihr alle gerne Klartext hört, werde ich euch verraten, für wen am PPTH ich ein Interesse hege!
Es ist Ginger Granger.
Ich vermute (und damit liege ich garantiert richtig!), dass in diesem Augenblick House und Wilson in Canada vor ihren Computern sitzen und breit grinsen.
Wahrscheinlich wird sich House zu Wilson umdrehen und ihn fragen: "Ginger Granger, ist das nicht die kleine rothaarige Arzthelferin aus unserem Laborschnelldienst mit Körbchengröße 75 E?"
Und Wilson wird antworten: "Ganz genau. Sie ist auch diejenige, die versuchte Chase mit seinem Stethoskop zu erdrosseln, während du mit deiner roten Kaffeetasse auf dem Schreibtisch gesessen und sie angefeuert hast!"
Für diejenigen meiner Leserinnen und Leser, die noch nichts von Ginger Granger gehört haben, weil sie grundsätzlich im Hintergrund agiert und in keiner unserer Geschichten aufkreuzt, werde ich die Story unserer ersten Begegnung noch einmal erzählen:
Es war in der ersten Juniwoche dieses Jahres im PPTH. Wir standen zu viert im Büro von House am Whiteboard und diskutierten wie immer über die Symptome eines unserer Patienten. Plötzlich klopfte es an die Tür und im nächsten Moment ertönte die sanfte Stimme einer jungen Frau: "Dr. House?"
Wir drehten uns um - und da stand SIE. Ihr Alter lag irgendwo zwischen zwanzig und dreißig, sie war von Kopf bis Fuß weiß eingekleidet, ihre Haut hatte die Farbe von reinem Elfenbein, ihre Augen leuchteten so grün wie die einer Katze... und erst diese Haare! Diese Haare! Lange und dicke Locken, so rot wie flüssige Lava, wie das Glühen eines Lagerfeuers, wie...
"Wie das einer Hexe!" unterbrach House meinen Gedankenfluss. "Herzlichen Glückwunsch - mit dieser Haarpracht hätte man Sie im Mittelalter ohne Zögern auf dem Scheiterhaufen verbrannt!"
"Dr. House!" rief Cameron. "Jetzt seien Sie nicht so unfreundlich!" Lächelnd wandte sie sich der jungen Frau zu. "Können wir irgendetwas für Sie tun?"
"Nun,... ja,..." antwortete diese mit einem leichten Zögern und sah von einem zum anderen. "Ich bräuchte einen kleinen medizinischen Rat. Aber wenn ich Sie gerade bei einer Besprechung stören sollte, komme ich sehr gerne am Nachmittag wieder vorbei."
"Großer Gott im Himmel - bloß nicht!" rief House. "Heute Nachmittag bin ich... nicht da! Und außerdem haben Sie unsere Besprechung mit Ihrem spontanen Eintreten bereits unterwandert, was bedeutet", Er beugte sich ein Stückchen nach vorne und sah der Rothaarigen direkt in das hübsche Gesicht. "dass Ihretwegen unser Konzentrationsfluss gestört wurde und der Patient bedauerlicherweise sterben wird!"
Die Augen der jungen Frau weiteten sich vor Entsetzen. "Stimmt das?!?"
Cameron rang mühsam um Fassung. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und bedachte House mit einem Todesblick. "BITTE - nehmen Sie ihn nicht so ernst!" presste sie hinter ihren zusammen gebissenen Zähnen hervor. "Unser Patient stirbt nicht!"
"Okay, okay!" House seufzte. "Vielleicht... Eventuell... Und möglicherweise können wir ihn in letzter Minute noch retten! Trotzdem wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie Ihr Anliegen in möglichst kurzen Sätzen zusammenfassen könnten! Ich habe gleich Mittagspause!"
"In Ordnung", begann die rothaarige Schönheit. "Rückenschmerzen. Seit einem halben Jahr. Äußerst unangenehm." Sie stemmte ihre beiden Hände in ihre Hüften und machte ein Hohlkreuz. "War das kurz genug?"
Erst da fiel uns das im wahrsten Sinne des Wortes hervorstechendste Merkmal der jungen Frau auf. Chase und mir blieb vor Staunen der Mund offen stehen. House pfiff leise durch die Zähne.
"Welche Körbchengröße haben Sie?" fragte er.
"Dr. House!!!" brüllte Cameron. "WAS um alles in der Welt geht SIE die Körbchengröße dieser jungen Frau an?!?"
"Sehr viel, Cameron, sehr viel. Rückenschmerzen werden in einer großen Zahl der Fälle durch große Brüste verursacht. Das sollte im Zeitalter von Silikon jeder wissen." House drehte sich zu der jungen Frau um. "Alsooo... Ich warte..."
"75 E", antwortete diese mit einem leichten Stirnrunzeln. "Und Sie glauben, dass ... ?"
"Jap! Aber machen Sie sich keine Sorgen!" House ging zu seinem Schreibtisch und griff nach dem Telefon. "Das PPTH hat eine hervorragende Chirurgie. Ich werde dort anrufen und einen OP-Termin für Sie vereinbaren. Und - schwupps - sind die Dinger draußen!"
"Welche... Dinger... ?" wollte die Rothaarige wissen.
"Ihre Implantate."
"Ich... trage... keine... Implantate... !"
House ließ den Telefonhörer sinken. "Sie wollen mir - einem Arzt - nicht ernsthaft erzählen, dass Sie hiermit geboren wurden?!"
"Nein, ich wurde hiermit nicht geboren! Sie sind während meiner Pubertät gewachsen!"
"Unmöglich!" Chase schüttelte den Kopf und trat einen Schritt nach vorne. Er begutachtete die Rothaarige ganz unverhohlen von unten nach oben. "Geschätzte Größe: 1,55 Meter... Geschätztes Gewicht: 50 kg...", murmelte er. "Schlanke Beine... Schmale Hüften... Dieser Vorbau ist gegen die Natur!" Er umfasste mit beiden Händen ihre Brüste und drückte sie. "Fühlt sich hart an!"
Jetzt wurde die junge Frau so richtig sauer. "DR.-ROBERT-CHASE", las sie von dem Namensschild an seinem Arztkittel ab und verpasste ihm einen Schubs.
Chase war darüber so überrascht, dass er nach hinten taumelte.
Die rothaarige Schönheit schritt drohend auf ihn zu. "Wissen Sie, was sich ebenfalls hart anfühlt?!? Ihr Aufprall auf dem Fußweg, nachdem ich Sie aus dem Fenster geschmissen habe!!!" Sie blieb einen Zentimeter vor Chase stehen und sah ihm ins Gesicht. "Denn das mache ich mit Männern, die mich ohne meine Erlaubnis anfassen!!!"
Ihre Hände umfassten die beiden Enden seines Stethoskops, welches unvorsichtigerweise um seinen Hals baumelte. "Es sei denn, Sie bevorzugen den Erstickungstod!!!"
Sprach's und zog die Enden des Stethoskops langsam zusammen...
To be continued


8 comments:

Dr. Allison Cameron said...

*hust* okayyyyyy...
Aber was ist bitte mein "Todesblick"???

Dr. Gregory House said...

Der, den Sie schamlos von mir kopiert haben, Schätzchen!

Oh mein Gott, wir sind so vorhersehbar. Foreman, Sie haben exaktestens unsere Reaktion beschrieben....

Ginger Granger...soso....Ja, ich erinnere mich natürlich an die Dame. Unvergesslich, der Anblick des um Luft ringenden Chase.

Na dann...viel Erfolg! Ran an den Speck, Foreman!

Dr. Allison Cameron said...

Ich habe nichts "schamlos von ihnen Kopiert", Dr House!

Und dir, Eric, wünsche ich viel Erfolg! ;-)

Dr. Gregory House said...

Das sagen sie alle...

Dr. Allison Cameron said...

Wenn cih sie schamlos kopieren würde, würde ich keinen Kittel mehr tragen, ständig Schmerztabletten zu mir nehmen, mit einem Sock durch die Gegend rennen und alle Menschen beleidigen...
Aber dazu habe ich Menschen zu gerne. *grins*

Dr. Gregory House said...

Ich meinte ja auch nur den Todesblick...
Gut zu wissen, welches Bild Sie von mir haben. Und mit so einem Menschen wollten Sie essen gehen?

Dr. Allison Cameron said...

Sie wissen doch: Ich will doch nur den armen Krüppeln helfen...!

Dr. Gregory House said...

Stimmt ja, Sie selbstloses Helferkomplexchen....