Chase stellte seine Kaffeetasse auf dem Tisch ab und zeigte mit einem Finger auf eine ganz bestimmte Stelle am Fußboden. "Bis hierhin und nicht weiter!" rief er. "Ich will, dass Sie einen Abstand von zwei Metern zu mir einhalten! Min-des-tens!"
Zu unserer aller Überraschung blieb Ginger ganz gehorsam an dieser Stelle stehen. Sie legte den Kopf zur Seite und sah Chase mit einem amüsierten Gesichtsausdruck an. "Dr. Chase, haben Sie etwa Angst vor mir?"
"Mitnichten!" knurrte dieser. "Ich treffe lediglich Sicherheitsvorkehrungen, bevor Sie noch einmal ausflippen und zu einem Mordanschlag gegen mich ausholen!"
"Dr. Chase, mein Mordanschlag – wie Sie es nennen - war vor drei Monaten! Wann gedenken Sie, mir zu verzeihen?"
Jetzt legte Chase den Kopf auf die Seite und schaute Ginger an. "Gar nicht?"
"Okay", antwortete sie mit einer zuckersüßen Stimme. "Und wie sollen wir in den nächsten Wochen miteinander umgehen? Ich meine, bevorzugen Sie eine direkte Konfrontation vor der Tür auf dem Parkplatz oder die subtile Art, bei der wir uns das Leben in der diagnostischen Abteilung gegenseitig zur Hölle machen?"
"Hmmm…" Chase tippte sich mit dem Zeigefinger gegen die Nase und dachte nach. "Die Wahl zwischen einer Prügelei und exzessivem Mobbing fällt mir richtig schwer…"
Bevor Ginger und er sich einig werden konnten, stellte Cameron sich zwischen die beiden Streithähne. Sie baute sich vor Chase auf, packte ihn mit beiden Händen an seinem Kittel und zog ihn ein Stückchen an sich heran.
"Chaaaseee", raunte sie. "Du hast in der letzten Woche durch dein Geständnis wieder ein paar Sympathiepunkte bei mir gesammelt! Und jetzt gebe ich dir einen guten Rat: Vermassel’s nicht! Dir zuliebe, mir zuliebe und… Foreman zuliebe!" Sie deutete mit einer Kopfbewegung in meine Richtung.
Ich kann nicht sagen, ob es an Cameron’s drohendem Blick oder an dem Duft ihres tollen Parfums lag, der Chase in die Nase stieg, aber… er seufzte und gab nach. "Okaaayyy."
Nachdem Cameron ihn los gelassen hatte, ging er einen Schritt auf Ginger zu und gab ihr die Hand. "Auf eine gute Zusammenarbeit, Miss Granger!"
"Auf eine gute Zusammenarbeit, Dr. Chase!" sagte diese und zwinkerte.
Ich atmete spürbar erleichtert die Luft aus und wischte mir ein paar Schweißtröpfchen von der Stirn. "Danke", flüsterte ich in Richtung von Cameron und sie lächelte verschwörerisch.
In diesem Augeblick flog die Tür auf und die zwei Neuen stürmten atemlos herein.
"Wir haben uns beeilt, um nicht zu spät zum Klinikdienst zu kommen!" japste Dr. Reid.
Dr. Dorian nickte zustimmend und sah von einem zum anderen. "Haben wir was verpasst?"
"Nein", antwortete Cameron in einem belustigten Tonfall. "Nicht wirklich."
Anschließend hielten wir eine Besprechung ab. Als Ginger von uns gebeten wurde, nach vorne zu treten und sich ausführlich vorzustellen, offenbarte sich ihr erster wunder Punkt. Wir konnten es zuerst nicht glauben – aber unter den Augen von fünf Ärzten wurde sie schüchtern!
Man konnte förmlich hören, wie eine Steinlawine von Dr. Reid’s und Dr. Dorian’s Herzen fiel. Vermutlich fühlten sich die beiden solidarisch und in ihrer Unsicherheit nicht mehr alleine gelassen.
Ginger erzählte, dass sie die Tochter eines Amerikaners und einer Irin sei. (Daher die roten Haare.) "Aber aufgewachsen bin ich in Alabama", fuhr sie fort. "Ich bin 25 Jahre alt, nicht verheiratet und nicht geschieden, sondern Single. Ich habe eine Vorliebe für Junk Food und Cola Light. Ansonsten habe ich Angst vor Spritzen… und ich kann mein eigenes Blut nicht sehen. Davon wird mir schlecht."
(An dieser Stelle schafften Cameron, Chase und ich es gleichzeitig, uns an unserem Kaffee zu verschlucken.)
"Meine Aufgabe in der diagnostischen Abteilung besteht darin, für Sie den Laborkram zu erledigen", führte Ginger weiter aus. "Ich kann alles durchführen, angefangen von der Auswertung eines Blutbildes bis hin zu einem simplen Urin-Stick. Außerdem schreibe ich Arztberichte nach Phonodiktat, sofern Sie das wünschen. Dr. Cuddy hat mir ein kleines Labor eingerichtet. Es ist am Ende des Ganges in der ehemaligen Rumpelkammer. Dort bin ich anzutreffen. Noch Fragen?"
Als wir die Köpfe schüttelten, verließ Ginger – erleichtert – ihren Platz.
Dann ergriff Cameron das Wort und erklärte unseren neuen Entchen, dass die diagnostische Abteilung bis zur Rückkehr von House und Wilson am Dienstagmorgen offiziell geschlossen ist und wir Klinikdienst haben.
"Daher schlage ich vor, dass wir uns in Zweiergruppen aufteilen", meinte sie. "Dr. Reid geht mit mir, Dr. Dorian geht mit Chase und damit Eric nicht alleine ist, wird er von Miss Granger begleitet." Cameron sah mich an und grinste. "Und jetzt machen wir uns an die Arbeit – wir haben unsere Besprechung eine halbe Stunde überzogen, also müssen wir eine halbe Stunde länger arbeiten und haben erst um 17.30 Uhr Feierabend!"
"Das mit dem 'House spielen' hast du drauf!" stöhnte Chase.
Ich persönlich war mit Cameron’s Entscheidung sehr zufrieden. Der Rest des Tages hätte überhaupt nicht besser laufen können. Mit Ginger im Schlepptau umwehte ein rosa Wölkchen den Klinikdienst und es wurde ruckzuck 17.30 Uhr…
Zu unserer aller Überraschung blieb Ginger ganz gehorsam an dieser Stelle stehen. Sie legte den Kopf zur Seite und sah Chase mit einem amüsierten Gesichtsausdruck an. "Dr. Chase, haben Sie etwa Angst vor mir?"
"Mitnichten!" knurrte dieser. "Ich treffe lediglich Sicherheitsvorkehrungen, bevor Sie noch einmal ausflippen und zu einem Mordanschlag gegen mich ausholen!"
"Dr. Chase, mein Mordanschlag – wie Sie es nennen - war vor drei Monaten! Wann gedenken Sie, mir zu verzeihen?"
Jetzt legte Chase den Kopf auf die Seite und schaute Ginger an. "Gar nicht?"
"Okay", antwortete sie mit einer zuckersüßen Stimme. "Und wie sollen wir in den nächsten Wochen miteinander umgehen? Ich meine, bevorzugen Sie eine direkte Konfrontation vor der Tür auf dem Parkplatz oder die subtile Art, bei der wir uns das Leben in der diagnostischen Abteilung gegenseitig zur Hölle machen?"
"Hmmm…" Chase tippte sich mit dem Zeigefinger gegen die Nase und dachte nach. "Die Wahl zwischen einer Prügelei und exzessivem Mobbing fällt mir richtig schwer…"
Bevor Ginger und er sich einig werden konnten, stellte Cameron sich zwischen die beiden Streithähne. Sie baute sich vor Chase auf, packte ihn mit beiden Händen an seinem Kittel und zog ihn ein Stückchen an sich heran.
"Chaaaseee", raunte sie. "Du hast in der letzten Woche durch dein Geständnis wieder ein paar Sympathiepunkte bei mir gesammelt! Und jetzt gebe ich dir einen guten Rat: Vermassel’s nicht! Dir zuliebe, mir zuliebe und… Foreman zuliebe!" Sie deutete mit einer Kopfbewegung in meine Richtung.
Ich kann nicht sagen, ob es an Cameron’s drohendem Blick oder an dem Duft ihres tollen Parfums lag, der Chase in die Nase stieg, aber… er seufzte und gab nach. "Okaaayyy."
Nachdem Cameron ihn los gelassen hatte, ging er einen Schritt auf Ginger zu und gab ihr die Hand. "Auf eine gute Zusammenarbeit, Miss Granger!"
"Auf eine gute Zusammenarbeit, Dr. Chase!" sagte diese und zwinkerte.
Ich atmete spürbar erleichtert die Luft aus und wischte mir ein paar Schweißtröpfchen von der Stirn. "Danke", flüsterte ich in Richtung von Cameron und sie lächelte verschwörerisch.
In diesem Augeblick flog die Tür auf und die zwei Neuen stürmten atemlos herein.
"Wir haben uns beeilt, um nicht zu spät zum Klinikdienst zu kommen!" japste Dr. Reid.
Dr. Dorian nickte zustimmend und sah von einem zum anderen. "Haben wir was verpasst?"
"Nein", antwortete Cameron in einem belustigten Tonfall. "Nicht wirklich."
Anschließend hielten wir eine Besprechung ab. Als Ginger von uns gebeten wurde, nach vorne zu treten und sich ausführlich vorzustellen, offenbarte sich ihr erster wunder Punkt. Wir konnten es zuerst nicht glauben – aber unter den Augen von fünf Ärzten wurde sie schüchtern!
Man konnte förmlich hören, wie eine Steinlawine von Dr. Reid’s und Dr. Dorian’s Herzen fiel. Vermutlich fühlten sich die beiden solidarisch und in ihrer Unsicherheit nicht mehr alleine gelassen.
Ginger erzählte, dass sie die Tochter eines Amerikaners und einer Irin sei. (Daher die roten Haare.) "Aber aufgewachsen bin ich in Alabama", fuhr sie fort. "Ich bin 25 Jahre alt, nicht verheiratet und nicht geschieden, sondern Single. Ich habe eine Vorliebe für Junk Food und Cola Light. Ansonsten habe ich Angst vor Spritzen… und ich kann mein eigenes Blut nicht sehen. Davon wird mir schlecht."
(An dieser Stelle schafften Cameron, Chase und ich es gleichzeitig, uns an unserem Kaffee zu verschlucken.)
"Meine Aufgabe in der diagnostischen Abteilung besteht darin, für Sie den Laborkram zu erledigen", führte Ginger weiter aus. "Ich kann alles durchführen, angefangen von der Auswertung eines Blutbildes bis hin zu einem simplen Urin-Stick. Außerdem schreibe ich Arztberichte nach Phonodiktat, sofern Sie das wünschen. Dr. Cuddy hat mir ein kleines Labor eingerichtet. Es ist am Ende des Ganges in der ehemaligen Rumpelkammer. Dort bin ich anzutreffen. Noch Fragen?"
Als wir die Köpfe schüttelten, verließ Ginger – erleichtert – ihren Platz.
Dann ergriff Cameron das Wort und erklärte unseren neuen Entchen, dass die diagnostische Abteilung bis zur Rückkehr von House und Wilson am Dienstagmorgen offiziell geschlossen ist und wir Klinikdienst haben.
"Daher schlage ich vor, dass wir uns in Zweiergruppen aufteilen", meinte sie. "Dr. Reid geht mit mir, Dr. Dorian geht mit Chase und damit Eric nicht alleine ist, wird er von Miss Granger begleitet." Cameron sah mich an und grinste. "Und jetzt machen wir uns an die Arbeit – wir haben unsere Besprechung eine halbe Stunde überzogen, also müssen wir eine halbe Stunde länger arbeiten und haben erst um 17.30 Uhr Feierabend!"
"Das mit dem 'House spielen' hast du drauf!" stöhnte Chase.
Ich persönlich war mit Cameron’s Entscheidung sehr zufrieden. Der Rest des Tages hätte überhaupt nicht besser laufen können. Mit Ginger im Schlepptau umwehte ein rosa Wölkchen den Klinikdienst und es wurde ruckzuck 17.30 Uhr…
5 comments:
Wie süüüüüüüüüüüüüüüß!
Ein rosa Wölkchen!
Da wird ja sogar mir fast warm ums Herz!
Ich wünsche Ihnen Glück.
Ich spiele nicht House, ich habe nur versucht, das ganze etwas zu Organisieren! ;-)
Das weiß ich doch, Allison! Und du weißt, wie Chase ist! ;)
Danke, dass Sie mir Glück wünschen, Dr. House!
Ich werd's gebrauchen können, vor allen Dingen, weil ich ihr gegenüber den Mund nicht aufkriege...
Tja, das wirst du jetzt wohl müssen, Eric, sonst wird das mit der Zusammenarbeit ein Problem! ;-)
Ich harre gespannt der nächsten Tage.
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