Saturday, December 23, 2006

Merry Christmas!

Soooooo!
Ich hab's geschafft! Der Klinikdienst ist vorbei, die "neuen" Entchen auf dem Weg zum Flughafen und ich fahre jetzt nach Hause zu Chase! *freu*
Leider kann ich nicht sagen, ob bzw. wann ich über die Weihnachtsfeiertage zum Schreiben komme.
Aber ich wünsche euch allen ein schönes Weihnachtsfest, übertreibt's nicht mit dem Alkohol (so wie ich grundsätzlich jedes Jahr!) ;) , habt eine schöne Zeit mit eurer Familie und euren Freunden, viel Spass und erholt euch gut!
Viele Grüße gehen an dieser Stelle auch zu Julia nach Sydney!
Stay tuned!
Eric

Friday, December 22, 2006

Warten auf den Urlaub...

Der Countdown bis Weihnachten läuft unaufhaltsam.
Und so herrschte heute in der Diagnostischen Abteilung eine fast friedliche Stille, wenn man von dem Gequake und Gekicher unserer beiden Austauschärzte und Ginger mal absieht.
Bei uns war natürlich überhaupt nix mehr los, Cuddy ist bereits gestern in ihren Weihnachtsurlaub gestartet und konnte dementsprechend nicht mehr mit einer neuen Patientenakte kommen.
Auch House und Wilson sind schon auf dem Weg zu ihrem Cottage in Canada bzw. in der Zwischenzeit dort angekommen.
Ich wünsche Ihnen allen ein richtig schönes Weihnachtsfest und einen erholsamen Urlaub!

Cameron schloss sich den ganzen Tag in ihrem Büro ein, um Papiere zu sortieren und Befundberichte zu tippen.
Ich glaube, ich muss niemandem erklären, dass zwischen uns beiden (also Cameron und mir) die Eiszeit angebrochen ist, seit Chase seine Beziehung mit ihr wegen mir beendet hatte, oder?
Aus diesem Grund gehen wir uns soweit wie möglich aus dem Weg.

Und so verbrachte ich den heutigen Tag zusammen mit unseren drei "neuen" Entchen und unzähligen Kannen Kaffee in House's Büro.
Dr. Dorian, Dr. Reid und Ginger verpackten mehr oder minder erfolgreich ihre Weihnachtsgeschenke und nahmen sich dabei fast das Leben. Während sie unter einer Rolle mit Geschenkpapier zu ersticken drohten, sich aus Versehen beinahe selbst mit der Schere erstachen oder mit dem Geschenkband erdrosselten, plauderten sie fröhlich und munter über ihre Pläne im Weihnachtsurlaub und versprachen sich hundertmal, sich anzurufen.
Kein Zweifel, die drei können es nicht erwarten, morgen Nachmittag endlich ihre Kittel auszuziehen und aus dem Krankenhaus zu verschwinden, um nach Hause zu fliegen – Dorian und Reid nach Californien und Ginger nach Alabama.

Naja, mir geht's ja nicht anders. *grins*
Auch wenn meine Pläne etwas anders aussehen, als die unserer neuen Entchen.
Ich will bloß mit Chase zusammen sein. Und irgendwann mal schlafen. Und essen.

Die Diagnostische Abteilung ist auf jeden Fall schon mal CLOSED!
Ich hab die Tür heute Abend höchstpersönlich abgeschlossen.
Danach hatte ich noch eine kleine Auseinandersetzung mit Cameron im Flur. Sie hatte offensichtlich auf mich gewartet und musste einiges loswerden. Das war… ähm… nicht sehr angenehm.
Aber vielleicht hat die Lage bzw. Cameron sich nach dem Urlaub wieder etwas beruhigt. Am besten denk ich gar nicht darüber nach…

Morgen hab ich noch einen Tag Klinikdienst… and off! Yeah!

Wednesday, December 20, 2006

I'm baaaaaaaaaaaack!!!

Mood: Umgeben von rosa Wölkchen.
Weather: Bewölkt und neblig. Who cares…?
Listening to:
Nichts. Cuddy will iPod’s im Büro verbieten.
Eating:
Ein Eiersandwich aus der Kantine.
Drinking:
Kaffee. Und ein Glas Wasser mit einer Magnesium-Brausetablette. (Gegen Muskelkrämpfe.)

Yeah! Yeah! Yeah!
Nach einigen Wochen Schreibpause, in denen mein Blog schlicht und ergreifend nicht funktioniert hatte und noch einigen weiteren Wochen Schreibpause, in denen ich schlicht und ergreifend zu faul zum Schreiben war, wird's höchste Zeit, wieder mal was in meinen PC zu hacken!

Ich hatte mich – ehrlich gesagt - sehr lange gefragt, ob ich die unten aufgelisteten Einträge zuerst nachtragen und dann weiterschreiben soll oder ob ich zuerst weiterschreiben und dann die unten aufgelisteten Einträge nachtragen soll.
Jetzt hab ich mich dazu entschlossen, das Letztere zu machen. Sonst vergehen 100 Jahre, bis ich endlich mit dem Nachtragen fertig bin…
Und außerdem will Dr. Wilson wissen, was JETZT bei mir los ist.
Auch unsere treue Leserin Julia sagt, dass sie die berüchtigten zwei Worte "Wird nachgetragen" mittlerweile auswendig kann und dass diese nicht sehr informativ sind. Julia – da gebe ich Ihnen Recht!

Okayyyyyy!Bevor ich (wie ich persönlich hoffe!) wieder regelmäßiger in meinen Blog schreibe (denn sonst gibt Chase mir nen Tritt in den Arsch…), gibt's zuerst eine kleine Zusammenfassung. *grins*
Wie in diesen mehrteiligen Filmen eben.
Was bisher geschah…
Ich hab 'nen Freund! Ich hab 'nen Freund! Ich hab 'nen Freund!
Also… einen richtigen Freund! Mit Liebe und Beziehung und Sex und gemeinsamem Frühstück! Einen Boyfriend sozusagen!
Und es ist: CHASE!!!Hach…
Allein schon der Name, lässt mir wohlige Schauer über den Rücken laufen…
CHAAAAAAAAAASE!!!Wir sind in diesem Augenblick seit 12 Tagen, 9 Stunden, 15 Minuten und 35 Sekunden zusammen! Yeeeeeeaaaaaas!
Und ich muss zugeben, dass in einer Beziehung mit Chase die Fachrichtung "Intensive Care" eine vollkommen neue Bedeutung und KO zu sein, vollkommen andere Dimensionen bekommt…
Was das heißt? Malt’s euch aus!

Aber letzte Woche am Mittwoch befürchtete ich schon, dass meine Beziehung mit Chase endet, bevor wir eine Woche zusammen sind.
Denn abends musste ich meinen Liebling per Krankenwagen ins PPTH verfrachten lassen. Diagnose: Enzephalitis.
Ich habe Todesängste ausgestanden!
Wie gut, dass mich House mit seinen aufmunternden E-Mails und Kommentaren ein bisschen von meinem Schmerz ablenken konnte…
Aber die Antibiotika wirkten und Chase wurde am vergangen Sonntag Abend wieder als geheilt nach Hause entlassen. Das Wiedersehen mit ihm war bombastisch…
Trotzdem wird Chase vor Weihnachten nicht mehr im PPTH erscheinen. Er ist von Cuddy bis einschließlich heute krank geschrieben worden und ab morgen hat er Urlaub.
Ich bin unendlich froh und dankbar, wenn ich am Samstag Nachmittag um 17.00 Uhr das Krankenhaus verlasse und ebenfalls eine Woche wohlverdienten Urlaub habe.
Kann sich irgendjemand vorstellen, wie schwer es ist, morgens aufzustehen, sich anzuziehen und arbeiten zu gehen, wenn der eigene Freund im Bett liegt und im Halbschlaf "Bis heute Abend, Hon'!" murmelt?!?
Aber es sind ja bloß noch vier Tage… *smile*

Übrigens: Ginger Granger, unsere Arzthelferin, stand für einen kurzen Zeitraum unter dem Verdacht, an Chase’ Zustand nicht unschuldig gewesen zu sein und ihn vielleicht vergiftet zu haben.
Ich kann alle beruhigen – Sie ist kein Todesengel!
Die Blutproben, die wir von Chase entnommen hatten, waren negativ auf Arsen, auf Strychnin, auf Frostschutzmittel, auf Rohrreiniger, auf Essigsäure, … … …
Daher arbeitet Ginger weiterhin zusammen mit Dr. Dorian und Dr. Reid in unserer Abteilung.
Und nach Weihnachten werden sie und Chase – laut Cuddy's Anweisung – jeden Mittwoch Abend dieses Kommunikationsseminar besuchen. Beide freuen sich riesig…

Und wo wir gerade von unserer Chefin Dr. Cuddy reden:
Sie schreibt wieder in ihren Blog!
Wer also wissen will, warum Cuddy am Wochenende ihrem Nachbarn heimlich ein Durchfallmittel verabreicht, warum sie seit Neustem ein Tattoo mit dem Motiv eines Stinktiers auf dem Rücken hat etc., klicke bitte auf den folgenden Link:
www.lisacuddy.blogspot.com

13.15 Uhr – Zeit für meine Lunch Break!
Und Zeit, um Chase zuhause anzurufen.
Um abzuklären, was wir heute Abend kochen werden.
Was sonst?

Wednesday, November 29, 2006

Better luck next time?!

Francis nickte. "Und dann", meinte er. "hast du hoffentlich über den Tisch nach seiner Hand gegriffen, hast ihm tief in die Augen geblickt und gesagt: 'Chase, ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt! Ich möchte den wildesten und hemmungslosesten Sex meines Lebens mit dir haben, ich möchte bei dir einziehen und dich heiraten und das alles in den nächsten 24 Stunden!'."
Ich starrte meinen besten Freund an. "Das habe ich natürlich nicht gesagt!"
"Aber wenigstens etwas Vergleichbares?" hoffte Francis. "Etwas, was dasselbe beinhaltet, nur ein bisschen romantischer, sensibler und in eigenen Worten formuliert?!"
Ich schluckte. "Ich habe Chase gesagt, dass ich mir wünsche, dass zwischen uns alles bleibt wie es ist. Soll heißen, dass wir Freunde bleiben."
"Okay", Francis ließ sich auf das Sofa fallen und sah mich an. "Das wäre die richtige Antwort gewesen, wenn du genau das und nichts anderes willst. Willst du?"
Ich schüttelte den Kopf und lächelte traurig. "Ich will mit Chase den wildesten und hemmungslosesten Sex meines Lebens haben, ich möchte bei ihm einziehen und ihn heiraten und das alles in den nächsten 24 Stunden!"

"Fühlt sich der Liebeskummer wegen eines anderen Mannes eigentlich anders an als der Liebeskummer wegen einer Frau?" wollte Francis wissen.
Ich schüttelte den Kopf. "Nein, es fühlt sich beides absolut beschissen an."
Mein bester Freund seufzte leise und setzte sich wieder neben mich auf das Sofa.
"Was wurde eigentlich aus deiner Klientin?" fragte ich.
"Aus welcher Klientin?"
"Aus der, der du einen Heiratsantrag machen wolltest."
Francis räusperte sich leise. "Sie hat sich entschieden, die Scheidung zurückzuziehen und es noch einmal mit ihrem Ehemann zu versuchen."
"Oh! Das tut mir leid!" meinte ich ehrlich zerknirscht.
Francis zuckte die Schultern. "Vielleicht sollten Scheidungsanwälte nicht heiraten wollen."
"Vielleicht sollten sich Ärzte nicht in ihre männlichen Teamkollegen verlieben", murmelte ich.
Francis schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln und stieß seine Flasche mit einem leisen 'Klirr!' gegen meine. "Beim nächsten Mal wird alles anders."

Tuesday, November 28, 2006

Me & my secretary

Auf dem Weg in mein Büro, dachte ich über das gerade geführte Gespräch mit Allison nach.
Nein, ich wollte und konnte weder ihr noch Chase Vorwürfe machen! Sie hatte sich in Chase verliebt und Chase hatte sich (schon vor langer Zeit) in sie verliebt. Und jetzt hatten die beiden endlich zusammen gefunden und das Recht darauf, miteinander glücklich zu sein. Ganz einfach.
Dass ich für unseren australischen blonden Teamkollegen - unseren DownUnderHairWonderBoy - genau die gleichen Gefühle hegte wie Allison, war ein schlechter Scherz des Schicksals!
Ich musste lernen, damit zu leben und damit umzugehen.
As soon as possible.

Mit einem Seufzen öffnete ich die Tür meines Büro's und setzte mich hinter meinen Schreibtisch. Ich stützte meine Ellenbogen auf die Tischplatte und massierte meine Schläfen.
Damit leben.
Damit umgehen.
As soon as possible.
Das war leichter gesagt, als getan.
Im Moment hatte ich den Verdacht, dass niemandem meine Eifersucht verborgen blieb.
Es war unglaublich, ich hatte Liebeskummer! Liebeskummer wegen Chase!
Wenn mir das jemand vor ein paar Jahren prophezeit hätte, hätte ich ihm eine Überweisung ausgestellt und zwar für die psychiatrische Abteilung!
Das Massieren meiner Schläfen half weder gegen die beginnenden Kopfschmerzen noch gegen dieses quälende Gefühl in meinem Herzen. Also ließ ich es und stand hinter meinem Schreibtisch auf.
Es wurde Zeit, nach unserem Patienten und meinen Teamkollegen zu sehen.

Eine Stunde später erreichte mich eine SMS von Francis, als hätte er etwas von meiner seelischen Verfassung geahnt.
"Ich warte nach wie vor auf deinen Anruf und deinen Bericht über das Date mit Dr. Chase!" lautete die mehr oder weniger vorwurfsvolle Nachricht.
Also rief ich Francis an und wir verabredeten uns für ein Treffen am gleichen Abend in einer Bar.
Danach bat ich Ginger in mein Büro.

"Miss Granger, ich werde heute Abend eine halbe Stunde früher Schluss machen, weil ich mit einem Freund in der Stadt verabredet bin", sagte ich. "Wären Sie so freundlich, in den letzten dreißig Minuten meiner Schicht in meinem Büro zu sitzen und die eventuellen Anrufe für mich entgegen zu nehmen?"
Ginger lächelte und nickte. "Aber natürlich!"

Sunday, November 26, 2006

This Kiss...

Wird - ratet mal - nachgetragen...

Saturday, November 25, 2006

Flirting with Desaster

Ich kann nicht sagen, was ich nach unserer Rückkehr aus Canada zuhause erwartete.
Ich glaube, in meinem tiefsten Inneren hoffte ich, dass wieder der Alltag und die Normalität einkehren würde.

Nachdem Chase und ich das Flughafengebäude verlassen hatten und in sein Auto gestiegen waren, fuhren wir - mit einer vollkommenen Selbstverständlichkeit - zu Chase nach Hause und wohnten weiterhin zusammen.

Diese tatsache wurde von House und wilson mit erstaunen und belustigung aufgenommen.

diese tatsache wurde von House und Wilson mit einer mischung aus erstaunen und amüsiertheit aufgenommen.
Chase äußerte nie den Wunsch, dass ich wieder ausziehen sollte.

Dass wir alle ein bisschen zur Ruhe finden und die Erlebnisse der letzten Tage verarbeiten könnten.
Dass ich mir vielleicht auch endlich über meine Gefühle zu Chase klar werde.
Bei ihm bin ich übrigens nicht ausgezogen.
Schließlich hat das Leben die Angewohnheit, immer weiter zu gehen, egal welche Katastrophen passieren. Aber darin irrte ich mich gewaltig. An Ruhe war überhaupt nicht zu denken!
Wie in den Horrorfilmen, gab auch unser Psychopath nicht einfach klein bei.
Getreu nach dem Motto "The show must go on" erreichte mich am frühen Morgen des 8. November ein Anruf von Wilson: Allenby hatte House entführt und hielt ihn in seiner Wohnung gefangen. Daraufhin starteten Cameron, Chase und ich eine erfolgreiche Rettungsaktion, die Cameron in ihrem Eintrag Rescue Rangers beschrieben hatte.
Allenby wurde nun endlich verhaftet und aus dem Verkehr gezogen.
Aber das Chaos ging weiter. Denn jetzt lenkte mich nichts mehr davon ab, über meine Gefühle für Chase nachzugrübeln.
Am folgenden Abend traf ich Wilson im MSN-Chat und da ich mehr als alles andere mit jemandem reden musste, deutete ich ihm gegenüber an, dass ich mich zu Chase hingezogen fühlte. Nun, es endete damit, dass Wilson und ich ein ausführliches Gespräch mit mehr als delikaten Gesprächsthemnen führten. Dieser Chat blieb House nicht verborgen. Ich hatte ein unglaublich schlechtes Gewissen, als ich am nächsten Morgen in House Blog las:
"Good Lord!
I'm pissed!
I read the log of Foreman's and James' conversation...
He really told him about the kitchen table at Canada!
And he did things you usually have to pay for!
I have a bone to pick with both of you!
And don't tell me you were drunk, that's no excuse!
I feel betrayed.

Yes, you got it. I'm not really pissed. I'm hurt. Crestfallen. In a blue funk."
Dass ich nach diesen Worten ein mehr als schlechtes Gewissen hatte, ist verständlich, oder?

Eigentlich wollte ich ihm danach aus dem Weg gehen, aber ich hatte keine Chance. Abends trafen wir im MSN Chat aufeinander und es folgte ein ausgesprochen unangenehmes Gespräch. Ich glaube, er war wirklich richtig sauer auf mich. Nachdem ich am Ende war, hörte er auf mich zu pesacken und ich erzählte auch ihm über meine Gefühle für Chase.
Überraschenderweise machte House mir sogar Hoffnungen und gab mit Tipps Chase Herz zu erobern. "Gucken Sie sich Horror-B-Movies mit ihm an. Und schenken Sie ihm Erdbeer-Shampoo", riet er mir. "Er mag das."
Die größte Überraschung aber war, dass er ein Date für mich einfädeln wollte, ohne dass Chase es merkte.

Spätestens da wurde mir bewusst, dass ich dringend seelische und moralische unterstützung brauchte. Und zwar von einer absolut objektiven Person.

Friday, November 24, 2006

Wer hat Angst vor'm schwarzen Mann? - Allenby's Überfall Part II

Nachdem wir alle endlich im Krankenhaus angekommen waren, folgte House den Sanitätern in die Notaufnahme und den Behandlungsraum.
Wilson hatte einen Stich in der Seite - oberhalb der Niere - und House wollte absolut sicher sein, dass diese Niere nicht verletzt war.
Man merkte überdeutlich, wieviel House seinen kanadischen Arztkollegen zutraute, nämlich gar ni
chts!
Die kanadischen Arztkollegen wiederum dachten genauso wenig daran, sich von House ihre Vorgehensweise vorschreiben zu lassen.
"Sie können hier nicht bleiben!" blaffte Wilson's behandelnder Arzt House an.
"Und ob ich kann!" blaffte House zurück. "Ich bin selbst Arzt!"
Jetzt bemerkte der Arzt die einheitlichen Ringe an den Händen von House und Wilson. "Ein emotional viel zu involvierter Arzt...", murmelte er.
Bevor die Situation noch vollkommen eskalierte, wurde House von Chase und mir gepackt und aus dem Behandlungsraum gezogen.

"In Ihrem Zustand können Sie hier niemandem helfen!" rief ich und Chase drückte House auf einen der Stühle vor dem Behandlungsraum nieder.
Mit einem Seufzen ließ House den Kopf sinken. "Wo ist Allenby?" fragte er tonlos.
"Nicht hier...", antwortete ich mit einem leichten Zögern.
"WO ist er?"
"In einem anderen Krankenhaus."
"Sicher..."
"Geben Sie her!" meinte ich schnell und nahm House seinen Stock weg. Danach zerrte ich seinen Gürtel aus den Schlaufen, durchforstete seine Jackentaschen und holte einen Harley Davidson Kugelschreiber sowie einen Zigarettenanzünder heraus.
"Was soll das?" fragte House perplex.
"Ich will nur sichergehen, dass Sie niemanden verletzen...", lautete meine Antwort.
So begannen die Stunden des Wartens, in denen Chase und ich abwechselnd eine Tasse Kaffee nach der anderen für House organisierten und ihn regelmäßig davon abhielten, aufzuspringen und den Behandlungsraum zu stürmen.

Nach einer halben Ewigkeit öffnete sich die Tür des Behandlungsraumes und der Arzt, dem House ein paar Stunden zuvor am liebsten die Gurgel umgedreht hätte, trat auf ihn zu. "Dr...?"
House rieb sich über die Augen und blickte auf. "Dr. House."
Der Arzt reichte ihm die Hand und stellte sich vor. "Dr. House - Dr. Nelson. Ihrem... hm... Freund geht es gut. Der Stich hat die Niere verfehlt und auch sonst keine Organe verletzt. Den Blutverlust haben wir ausgeglichen und die Wunde genäht. Er kommt jetzt auf ein Zimmer und Sie können mitgehen."
House schluckte und nickte sichtbar erleichert.
Ich händigte ihm seinen Stock wieder aus und er humpelte hinter dem Bett her, in welchem Wilson zu seinem Zimmer geschoben wurde. Chase und ich folgten ihm, setzten uns auf die Besucherstühle vor dem Krankenzimmer und nickten ihm aufmunternd zu. Mit Sicherheit wollte House mit Wilson erst einmal alleine sein.

Chase und ich saßen nebeneinander auf den Stühlen im Flur, hatten die Köpfe zurück gelehnt und blinzelten in das Licht der Neonröhre über uns.
Ich konnte mich nicht daran erinnern, jemals so erschöpft gewesen zu sein. Jeder einzelne Muskel in meinem Körper schien verkrampft und sogar die kleinste Bewegung schmerzte. Gleichzeitig war an Schlaf überhaupt nicht zu denken. Mein Körper war vollgepumpt mit Adrenalin und in meinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Die Ereignisse dieser Nacht erschienen mir unwirklich und wie ein Traum. Wie ein verdammt schlechter Traum!
"Wie geht es dir?" fragte ich in die Stille hinein.
Chase hatte die Augen halb geschlossen und lächelte. "Ich sehne mich nach meiner Wohnung. Und nach meinem Bett. Nach einer Tasse von deinem Tee. Und nach einem Streit mit Ginger."
"Wenn wir wieder zurück in New Jersey sind, wirst du einen Haufen Gelegenheiten haben, Tee zu trinken und mit Ginger zu streiten", grinste ich.
"Versprochen?"
"Versprochen."
Für eine Weile herrschte wieder Schweigen.
"Chase...?"
"Hmmm...?"
"Ich habe nachgedacht... über uns beide...", begann ich zögernd.
Chase schlug die Augen auf und drehte seinen Kopf langsam zu mir. "Du hattest in den letzten Stunden tatsächlich noch die Kraft, über uns beide nachzudenken?!"
"Ich weiß, nach allem, was wir erlebt haben, klingt das völlig unmöglich und - vor allen Dingen - unpassend", nickte ich. "Aber hättest du trotzdem Lust auf einen kleinen Spaziergang draußen? Ich glaube, ich verliere den Verstand, wenn ich diese weißen Wände noch eine Minute länger anstarre."
Chase sah mich immer noch an. Dann nickte er, wir standen auf, gingen zum Fahrstuhl und fuhren nach unten in die Eingangshalle.

Zuerst gingen Chase und ich schweigend nebeneinander den Spazierweg entlang.
Doch nachdem ein paar Minuten verstrichen waren, wandte Chase sich zu mir und fragte: "Wolltest du dich mit mir unterhalten oder war deine Aussage, dass du über uns beide nachgedacht hast, nichts weiter als eine einfache Feststellung?"
"Ich wollte mich mit dir unterhalten", bejahte ich. "Aber ich finde nicht die richtigen Worte für den Anfang."
Jetzt war Chase überrascht. "Seit wann denn das? Ich meine, du hattest doch nie Probleme damit, mit mir zu reden. Im Gegenteil. In den meisten Fällen hast du vorher den Mund aufgemacht und nachher darüber nachgedacht, was du gesagt hast."

Das stimmte.
Früher, da hatten Chase und ich ein ganz normales kollegiales und freundschaftliches Verhältnis.
Ich glaube, es verging kein Tag, an dem wir beide nicht in irgendeiner Weise eine unterschiedliche Meinung vertraten, ob beruflich oder privat. Bei der Differentialdiagnose vor dem Whiteboard, hatten Chase und ich ein Gespür dafür entwickelt, das Detail zu finden, welches die Theorie des jeweils anderen widerlegte, einfach nur um sagen zu können: "Nein, das ist es nicht!" Es war ein Machtkampf, aber einer der Spaß machte.
ich hatte nie darüber nachgedacht, wie chase reagieren würde oder ob ich ihn verletzten würde, bevor ich etwas sagte.

Wer hat Angst vor'm schwarzen Mann? - Allenby's Überfall

Als Wilson nach einer halben Stunde wieder zu uns in die Küche kam, war er umgezogen und von Kopf bis Fuß schwarz gekleidet.
"Chase und ich werden uns gleich auf den Weg machen", sagte ich zu ihm.
Wilson nickte. "Sie wollen also wirklich Allenby suchen?"
Allenby suchen? Ihn hatte ich erfolgreich aus meinem Gedächtnis verdrängt.
Auf der anderen Seite konnte ich mir vorstellen, dass House Wilson nach seiner Rückkehr als erstes von dem morgendlichen Schrecken berichtet hatte.
"Ich dachte, wir sollten nach New Jersey zurückfliegen?" antwortete ich etwas perplex.
Wilson grinste leicht. "Und ich dachte, dass wir Allenby zuerst ein Hausverbot erteilen sollten."

"Wo ist eigentlich House?" fragte Chase.
"Er schläft", antwortete Wilson.
"Er schläft?!" Ich runzelte die Stirn. Hatte House nicht bereits den halben Tag verschlafen?!
"Ja", Wilson nickte. "Er hat noch etwas von Ihrem Tee getrunken."
Ich war überrascht. "Wieso denn das?"
Wilson zuckte die Schultern. "Weil er Durst hatte."

Thursday, November 23, 2006

Wie ein schlechter Horrorfilm...

Horrorfilmliebhaber wissen, wie schnell sich eine harmlose Situation in das komplette Gegenteil umkehren kann, wenn man sich das gleiche Reiseziel wie ein Psychopath ausgesucht hat.
Auch wenn man - wie in unserem Fall - kein Teenager mehr ist.

An diesem Sonntag morgen dachte ich jedoch weder an Horrorfilme noch an Psychopathen, sondern an Chase. Ich hatte eine Nacht voller wilder Träume hinter mir und das erste, was mir nach dem Aufstehen einfiel, war der gestrige Abend und der Kuss von Chase.

Es war Sonntag morgen und Wilson fuhr Cameron zum Flughafen. Währendessen waren House und ich in der Küche, er brühte Kaffee auf und wir unterhielten uns, unter anderem über Chase und den pinkfarbenen Waschhandschuh.
Apropos Chase: Ich überlegte tatsächlich ernsthaft, ob ich House von meinem gestrigen Erlebnis mit Chase beim Geschirrspülen erzählen sollte oder nicht. Aus irgendeinem Grund hätte ich gerne seine Meinung dazu gehört.

Zu einer Entscheidung kam ich nicht, denn nachdem House uns beiden jeweils eine Tasse Kaffee eingeschenkt hatte und einen Blick durch das Küchenfenster nach draußen warf, erstarrte er.
"D... d... d...", stammelte House.
"Was ist?" fragte ich und runzelte die Stirn.
"D... d... d... DAAAAAA!" House wedelte panisch mit einer Hand und deutete nach draußen.
Ich folgte seinem Blick und sah eine geduckte Gestalt zwischen ein paar Büschen verschwinden. Eine geduckte Gestalt, die aussah wie...
"Oh mein Gott!" murmelte ich. "Ist das Allenby?"
Vielleicht hätte ich diesen Namen nicht aussprechen sollen.
"HILFEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE!!!" brüllte House, ließ seine Tasse fallen und verkroch sich unter dem Küchentisch.
"Keine Panik", versuchte ich ihn zu beruhigen, aber es war zu spät. Nichts in der Welt hätte House in diesem Moment noch beruhigen können. Abgesehen von Wilson vielleicht.

Wednesday, November 22, 2006

Tuesday, November 21, 2006

Monday, November 20, 2006

Chase' Trauma - Part II

Am nächsten Morgen wachte ich langsam auf und merkte noch im Halbschlaf, dass etwas anders war als sonst.
Erstens hatte ich schon lange nicht mehr so gut geschlafen und zweitens war alles um mich herum ganz warm und weich und kuschelig. So warm und weich und kuschelig, dass ich überhaupt keine Lust verspürte, die Augen zu öffnen oder aufzustehen.
Das lag - wie ich nach einem Blinzeln feststellte - definitiv daran,


Ich seufzte und blinzelte.
Und dann entdeckte ich die Erklärung für alles. Die Erklärung war blond und hörte auf den Namen "Chase".

Chase' Trauma - Part I

Kurze Zeit nach diesem Telefongespräch mit meinen Eltern, sollte auch schon das Chaos über uns hereinbrechen.
Und zwar in Gestalt von Dr. Louis Allenby, den wir spätestens seit der Episode "Love hurts" hinter seinem Rücken als "vollkommen liebeskrank" bezeichnet hatten.
Wir konnten nicht ahnen, wie richtig wir mit dieser "Diagnose" lagen und dass Dr. Allenby's Verliebtheit tatsächlich weit über das Maß einer normalen Verliebtheit hinaus ging!
Allenby entpuppte sich als liebeskranker Psychopath, der mitverantwortlich war für Chase' Zusammenbruch und der an einem Wochenende in Canada eine Katastrophe auslöste.

Aber fangen wir von vorne an:

Es war Mittwoch, der 1. November 2006.
Ein ganz normaler Tag, an dem wir alle zum Klinikdienst eingeteilt waren.
Cameron, Ginger, Dr. Dorian, Dr. Reid und ich hatten uns in einem leeren Behandlungsraum der ambulanten Klinik getroffen, um eine kurze Besprechung abzuhalten und den Klinikdienst zu organisieren. (Cameron's Idee!) Der Einzige, der zu diesem Zeitpunkt noch fehlte, war Chase.

Wilson litt an diesem Tag unter starker Migräne und war bereits nach Hause gefahren. Daraufhin hatte Cuddy House vom Klinikdienst befreit und ihm die Erlaubnis gegeben, ebenfalls heim zu fahren und sich um Wilson zu kümmern.
Aber da Cuddy House nicht persönlich angetroffen hatte und es ihm nicht mitteilen konnte, hatte sie Chase beauftragt, es ihm zu sagen. So far, so good.
Doch dann musste ich während der Besprechung von Ginger erfahren, dass House immer noch hier war. Während von Chase jede Spur fehlte.

"Bitte was?!" fragte ich.
"House ist nach wie vor hier", antwortete Ginger noch einmal. "Auf dem Weg hierher habe ich ihn in seinem Büro sitzen sehen. Ich vermute, er hat irgendetwas vergessen."
Mit Entsetzen starrte ich Ginger an.
Vergessen war das Stichwort!
Aber wahrscheinlich hatte House nichts vergessen, sondern Chase!
Nämlich House zu sagen, dass dieser für heute vom Klinikdienst verschont blieb! Argh!
Das versprach riesigen Ärger! Aber noch mehr Trouble konnte Chase zur Zeit alles andere als gebrauchen!
Während ich noch fieberhaft darüber nachdachte, wie Chase oder ich oder wir beide das wieder gerade biegen konnten, öffnete sich die Tür des Behandlungszimmers und Chase kam herein.

Sein Gesicht sagte mir, dass irgendetwas passiert war. Er war weiß wie ein Leichentuch.
"Eric", sagte Chase mit einer Stimme, die überhaupt nicht zu ihm zu gehören schien. "Ich will heim. Und zwar jetzt! Aber nicht alleine!"
Dr. Dorian und Dr. Reid bekamen große Augen.
Ginger ging ein paar Schritte zurück und beäugte Chase mit großem Misstrauen.
"Mein Gott", murmelte sie. "Er macht den Eindruck, als hätte er den Verstand verloren."
Cameron und ich starrten Chase an.
"Ist alles... in Ordnung...?" fragte ich ihn schließlich.
Chase schüttelte den Kopf. "Nein. Deswegen will ich ja nach Hause."
Ich tauschte einen Blick mit Cameron.
Diese nahm mir die Patientenakten ab und meinte: "Chase scheint einen Schock zu haben. Er sollte wirklich mit dir nach Hause fahren. Wir kommen zurecht, also geh schon. Ich sage Cuddy Bescheid."
Chase begann in seiner Hosentasche zu kramen und warf mir dann seinen Autoschlüssel zu. "Du fährst."
Er schien tatsächlich einen Schock zu haben!
"Das ist dein Sportwagen", murmelte ich erstaunt und betrachtete den Autoschlüssel in meiner Hand. "Mit dem hast du mich bisher noch nie fahren lassen."
"Eric, ich wäre im Moment nicht mal dazu in der Lage, dich anzuschreien, wenn du ihn gegen einen Baum setzen solltest", antwortete Chase mit einem müden Lächeln. "Also keine Angst. Aber bitte bring mich jetzt heim, okay?"
Ich nickte.

Chase und ich verließen die Klinik.
Auf dem Weg zum Parkplatz betrachtete ich ihn immer wieder von der Seite und fragte mich, was passiert sein mochte.
Ich machte mir richtige Sorgen um ihn und - wenn ich ehrlich war - gab mir sein Anblick einen Stich ins Herz.
Doch gleichzeitig wollte ich ihn nicht dazu drängen, mit mir zu reden. Ich hoffte, dass er irgendwann von selbst auf mich zukam.
Unsere Heimfahrt verlief schweigend, aber Chase lächelte ab und zu, weil ich mich in seinem Auto durch einen noch vorsichtigeren Fahrstil auszeichnete.

als wir in seinem appartment angekommen waren, fragte chase, ob ih etwas dagegen hätte, wenn er sich für eine weile in sein schlafzimmer zurück ziehen würde. natürlich hatte ich nichts dagegen.

Sunday, November 19, 2006

Test 2

Es wäre sehr schön, wenn mein Blog endlich wieder funktionieren würde und ich nicht alles neu machen müsste...

Thursday, November 02, 2006

Dr. Louis Allenby

seems to be mentally disturbed and lovesick!
And our DownUnderHairWonder-Boy (Chase) seems to have a small nervous breakdown.
But let me tell you from the beginning what happened yesterday (after I got myself a coffee *hehe*).

Yesterday, Wilson left the hospital a few hours earlier because of a migraine. So Cuddy wanted to tell House and sent him home as well, to take care of Wilson, but she couldn't find him (maybe he was hiding again).
Then Cuddy met Chase and told him that House wouldn't have to do his clinic hours and could go home. But Chase couldn't find him either and so he forgot about it.

Shortly afterwards we all met at the clinic. We meant: Ginger, Dr. Dorian, Dr. Reid, Allison, Chase and I.
We studied the files when Ginger said: "Oh, here's a case with a cheerleader. Probably a pulled muscle in the left thigh."
Dr. Dorian waved at her. "You can give me that file."
"Here", Ginger smiled broadly as she handed it to him. "Did I mention that it's a male cheerleader?"
"Not until now!" Dr. Dorian moaned. He closed his eyes and took a deep breath. "I'm a doctor. I can handle that. I can handle that, I can handle that, I can handle that", he muttered to himself.

Chase leaned over to me. "Why do you like Ginger? She's mean. Is that a condition for a date with you - to be as mean as possible?"
"Sometimes she's a really nice and kind person", I whispered back.
"Seriously? When?"
I couldn't give him an answer because in that moment Ginger asked: "House is still in hospital, isn't he?"
Chase froze beside me. "Heck! No!"
"I guess", Ginger shrugged. "I saw him sitting in his office just a few minutes before."
Allison looked from Ginger to Chase and back. "What's up?"
"I totally forgot to tell him that Wilson is sick and that he was allowed to go home", Chase sighed.
"Then you should tell him now." Allison told him and patted his shoulder. "Give me your file, I'll take your patient."
Chase nodded and handed her the file. "Thank you", he mumbled before he turned and walk to the elevator.
"Give me your file, I'll take your patient?" I quoted Allison and couldn't avoid a grin. "Did I miss something?"
"I guess, House will be angry with Chase", she defended herself. "So I just wanted to be nice."
"And why are you blushing?" I asked.
"Shut up, Eric! I'm not blushing!" Allison laughed and hit me with the file. I'm in exam room 1 now. See you later."

I decided to start in exam room 2 with Ginger.
On our way she gave me a side glance and asked: "What do you think, Dr. Foreman? Does she like him?"
"Dr. Cameron? Good question", I replied with a slight shrug. "There are some days when I think 'yes' and there are some days when I think 'no'. Why do you ask?"
"I'm just curious. To be honest, I can't imagine that there's someone who likes Dr. Chase."
(And that says a nurse?)
"Why not? He's a good doctor, he's a good colleague and he's even a good roommate."
"He's mean", Ginger grumbled.
I nearly started laughing. "You think so, yeah?"
"I know it. Dr. Chase always treats me like a nurse." At the word 'nurse' she rolled her eyes.
We stopped in front of the treatment room.
"Ginger", I said carefully and looked at the young woman with the long red hair. "You are a nurse."
"I know! But since two weeks I'm also a member of the diagnostic department. Nevertheless, Dr. Chase always does this what-doctors-do-and-what-nurses-do-thing to me!"
"This... what?!"
"This what-doctors-do-and-what-nurses-do-thing", Ginger repeated. Then she took a deep breath and while she continued, she gestured wildly with her hands. "I'm not allowed to open my mouth during a diagnostic meeting 'cause - I'm a nurse and not a doctor! I'm not allowed to do a home visit 'cause - I'm a nurse and not a doctor! The only thing I'm allowed to do is your lab work! That sucks! It's boring!"
Okay, now I understood what she was talking about.
I nodded slowly. "Well, Ginger, please listen to me. I'm absolutely sure that Dr. Chase doesn't forbid you to open your mouth during a diagnostic meeting. But at one point he's right. You're not allowed to do a home visit, but not because you're a nurse, rather because you're not used to them. Home visits sound cool, but don't forget that it takes a lot of time, sometimes even your freetime. You can be looking for a patient's home for hours, and in the end you don't even find anything relevant. Instead you could easily get arrested if you're seen by someone who shouldn't have seen you. And believe me, there are more pleasant ways to spend your evening."

Sunday, October 29, 2006

Offene Aussprachen und offene Geheimnisse

Während House und Wilson ein freies Wochenende verbringen (dessen Auftakt ein herrliches Abendessen war, wie ich gerade las), ist das "Trio Infernale" (Cameron, Chase und ich) mit Ginger im Schlepptau gestern Morgen wieder zum Klinikdienst im PPTH erschienen. Dieses Mal durften wir mit den Folgen der Grippe-Epidemie von Mittwoch kämpfen. Soll heißen: Dieses Mal kamen alle die Leute, die sich am Mittwoch in ihrer Panik hatten impfen lassen, die Spritze (oder vielmehr ihre Nebenwirkungen) nicht vertrugen... und jetzt erst recht krank waren. Ich liebe diesen Job!
Zwar hatten wir alle Hände voll zu tun, aber es nahm keine extremen Ausmaße an. Und so blieb uns um 12.30 Uhr sogar Zeit für eine einstündige Mittagpause. Chase und Cameron fuhren zu dem chinesischen Schnellrestaurant um die Ecke, um unsere Bestellung abzuholen. Während ich in meinem Büro hockte und auf sie wartete, klopfte es plötzlich an meiner Tür und Ginger streckte ihren Kopf herein.

"Haben Sie vielleicht fünf Minuten Zeit für mich, Dr. Foreman?" fragte sie.

Oh Gott!!! Sie will mit mir reden, sie will mit mir reden, sie will mit mir reden!!! Cameron!!! Chase!!! Kommt zurück!!!

Ich war vollkommen unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen und konnte Ginger bloß anstarren. Ob sie mich jetzt auf das Date ansprach? Was, wenn ja? Was sollte ich antworten? Essen? Kino? Durchbrennen? Heiraten? Und was, wenn nein?

"Dr. Foreman!" Ginger unterbrach meine Gedankenlawine. "Haben Sie..."

Ich räusperte mich vernehmlich. "Aber natürlich. Ich habe auch zehn Minuten Zeit für Sie. Oder eine halbe Stunde."

Ganz zu Schweigen vom Rest meines Lebens...

"Okay", antwortete sie etwas zögernd und nahm auf dem Besucherstuhl Platz. Ginger sitzt grundsätzlich immer auf der vorderen Stuhlkante. Chase, Cameron und ich warten auf den Tag, an dem sie während einer unserer Besprechungen das Gleichgewicht verliert und fällt.

"Was kann ich für Sie tun, Miss Granger?" fragte ich.

"Ich wollte von Ihnen wissen, ob alles in Ordnung ist."

Also, damit hatte ich nicht gerechnet! "Öhm... Gibt es einen Grund, weswegen nicht alles okay sein sollte...?" entgegnete ich teilweise verblüfft, teilweise verwirrt.

Ginger zuckte die Schultern. "Sagen Sie's mir. Dr. Foreman - Sie starren mich die ganze Zeit über an!"

Ups...

"Und Sie reden kaum ein Wort mit mir!" fuhr sie fort. "Sogar Chase ist gesprächiger!"

Ich dachte an die üblichen Nettigkeiten, die Ginger und Chase tagtäglich austauschen, sobald sie sich begegnen. Cameron und ich hatten mit einer Mischung aus Staunen und Amüsiertheit festgestellt, dass das, was andere Menschen als "anschnauzen" oder "anblaffen" bezeichnen, für die beiden eine völlig normale Art und Weise von Kommunikation untereinander darstellt. Niemand kann das nachvollziehen - außer vielleicht Dr. House. Aber trotzdem ist und bleibt es eine Tatsache. Wenn Chase und Ginger voreinander stehen, scheint sich die Luft elektrisch aufzuladen. Dann sprühen die Funken - und jeder geht seiner Arbeit nach.

"Dr. Foreman! Hören Sie mir zu?"

"Selbstverständlich", beeilte ich mich zu sagen. "Ich habe jedes einzelne Wort registriert. Und ich versichere Ihnen, dass mein Verhalten Ihnen gegenüber nicht beabsichtigt ist. Ich bin zur Zeit nur ein bisschen gestresst. Der Besuch meiner Eltern und das Zusammenleben mit Chase fordern ihren Tribut. Aber es tut mir aufrichtig leid, dass ich Sie vor den Kopf gestoßen habe."

Ginger winkte ab. "Nein, dass muss Ihnen nicht leid tun. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass Sie gestresst sind. Aber sicherheitshalber wollte ich mal nachfragen. Es hätte ja sein können, dass Sie mich nicht mögen."

Verdammt!

"Unsinn!" rief ich. "Natürlich mag ich Sie!" Ich schluckte. "Sogar sehr!"

Ginger lächelte. "Dann bin ich beruhigt. Wissen Sie, ich lege einen großen Wert auf klare Verhältnisse. Wenn jemand von Ihnen ein Problem mit mir haben sollte, genügt ein Wort bei Dr. Cuddy und ich verschwinde wieder im Zentrallabor. Ganz einfach. Ich könnte es Ihnen noch nicht einmal verübeln. Ich weiß, dass ich ein überaus gewöhnungsbedürftiger Mensch bin und von Zeit zu Zeit eine zu große Klappe habe."

Es kostete mich eine Menge Überwindung, aber ich war aufgestanden, um meinen Schreibtisch herum gegangen und hatte mich vor Ginger auf die Tischplatte gesetzt. Mein Herz raste wild und mir wurde schwindelig, als ich nach ihrer Hand griff.

"Miss Granger", sagte ich. "Bitte glauben Sie mir – ich mag Sie sehr. Ich habe kein Problem mit Ihnen. Und schon gar nicht die Absicht, Sie zurück ins Zentrallabor zu schicken. Im Gegenteil. Ich finde, Sie passen perfekt in diese Abteilung. Gerade weil Sie – wie Sie sagen – ein gewöhnungsbedürftiger Mensch mit einer großen Klappe sind."

Ich hielt noch immer ihre Hand in meiner und Ginger schaute mich von unten herauf an. Sie lächelte und ihre grünen Augen wirkten wie ein unendlich tiefer See. Ich hatte das Gefühl, darin versinken zu können, und ich glaube, Dr. Wilson und Dr. House können mich verstehen, wenn ich von einem absolut perfekten Moment spreche, in dem die Zeit stehen bleibt.

Ich bemerkte gar nicht, dass Chase und Cameron zurückgekehrt waren und mit dem Essen in meinem Büro standen.

Cameron räusperte sich leicht. "Ich hoffe, wir stören euch nicht."

"Nein, nein", Ginger löste ihrer Hand sanft aus der meinen und stand auf. "Dr. Foreman und ich haben alles besprochen."

Chase grinste. "Davon abgesehen hat unsere rothaarige Psychopathin jetzt einen Termin zur Gesprächstherapie im 6. Stock. Stellen Sie sich vor, gestern Abend habe ich Ihren Kinderarzt aus Alabama ausfindig gemacht und mit ihm telefoniert. Er hat mir erzählt, dass Sie sich mit neun Jahren in psychologischer Behandlung befanden." Er beugte sich zu ihr hinunter und raunte: "Wie lautete die Diagnose doch gleich? Erhöhtes Aggressionsverhalten?"

"Richtig", antwortete Ginger. "Aber soweit ich das Terminbuch aus dem 6. Stock in Erinnerung habe, ist die Sitzung um 13.00 Uhr auf den Namen 'Robert Chase' eingetragen." Sie griff mit einer Hand nach seiner Krawatte und zog ihn ein Stückchen näher an sich. "Wie lautete diese Diagnose doch gleich? Das böse Ende einer verhängnisvollen Affäre mit der leitenden Ärztin der Gynäkologie?"

Ich pfiff leise durch die Zähne. "Du hattest eine Affäre mit Dr. Justine Bell? Davon hast du mir nie erzählt!"

"Davon", knurrte Chase. "habe ich niemandem erzählt. Was die Frage aufwirft, wie Miss Granger es in Erfahrung bringen konnte."

Ginger lachte. "Dr. Chase, ich bin eine Frau, die mit einem ganzen Haufen anderer Frauen im Krankenhaus arbeitet! Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass hier irgendetwas geheim bleibt, oder? L’ETAT C’EST MOI!" Mit diesem klangvollen Ausspruch verließ sie mein Büro und schloss die Tür hinter sich.

Chase runzelte die Stirn. Er schaute Cameron und mich an. "Was hat sie gesagt?"

"Das ist französisch", erklärte Cameron grinsend. "Und bedeutet: DER STAAT BIN ICH! Für dich im Klartext: Im PPTH sind wir Frauen an der Macht, denn wir wissen mehr über euch, als ihr erahnen könnt. Alles klar?"

Chase und ich konnten nur nicken.

Friday, October 27, 2006

Falls es jemanden interessiert,...

was bei meinem Test heraus kam...
Ich kann machen, was ich will - ich bin nie ich selbst!!!
Was meint ihr, brauche ich einen Termin im 6. Stock?!?


What House M.D. Character Are You?

 

Dr. Robert Chase
Your the pretty-boy in medicine. You also follow Edward Vogler whenever he wants. Your really hot, and girls go crazy for you!
Take The Quiz Now!Quizzes by myYearbook.com
 

Wednesday, October 25, 2006

"Wie wohnt es sich denn so mit Chase?"

Diese Frage hatte House gestern in einem Kommentar gestellt.
Also will ich sie mal beantworten. ;)

Zusammenfassung: Mittwoch, 25.10.06

Wilson:

1. Allenby und andere Geschehnisse: Wilson erzählt von gestern; Allenbys Akten haben die Disruption von Wilson's Fuß in den Anfangszustand zurück versetzt, er ist kurz ohnmächtig geworden, in der Ambulanz aufgewacht, muss einen Schienenverband tragen und eine "entzückende Menge Schmerzmittel schlucken". Allenby machte einen Krankenbesuch und gab zu, eine Schwäche für "Ben Afflek" zu haben.

2. Kleine Kaffeepause: Allenby bringt Wilson Kaffee und ein kleines Frühstück. Wilson telefoniert endlich mit seiner Mutter und erzählt ihr, dass er und Julie sich getrennt haben und dass Julie eine Affäre hat. Wilson's Mutter hatte das immer gewusst.

3. Lunch: Allenby bringt Wilson ein Körbchen mit Lunch. Mangosaft, Chicken Wings, frische Ananas in Stücken, ein Ciabatta Brötchen mit Thunfischaufstrich und ein Stück Foccacia mit Tomatenbelag

 

Tuesday, October 24, 2006

Fighting the flu

Überarbeitung von "Diese Grippe"

Diese Grippe... (Fighting the flu)

macht mich fertig!
Als Chase und ich heute Abend nach drei Überstunden in unsere WG zurück gekehrt sind, hatte sogar ich das Gefühl, ständig niesen zu müssen. Grausam.
Ginger hat heute im Akkord Grippe-Impfungen verteilt: "Vortreten, bitte!" - Pieks! - "Und tschüß!" Anders ging's leider nicht mehr. Irgendwann war sie so in diesem Rhytmus drin, dass sie nicht mehr aufblickte und ihr überhaupt nicht auffiel, dass Cameron, Chase und ich vor ihr standen. Die Spritze verfehlte uns nur knapp.
Ich frage mich, ob sie mich schon auf unser Date angesprochen hätte, wenn es nicht soviel zu tun gäbe. Bisher hat sie diesbezüglich noch keinen Pieps von sich gegeben. Ich hoffe ja nicht, dass sie es sich anders überlegt hat...
Dorian und Reid machen auch keine Anstalten, Cameron und Chase anzusprechen. So langsam habe ich sogar das Gefühl, dass sie uns aus dem Weg gehen... Ob die "neuen Entchen" eine Verschwörung planen? Manchmal sehen wir die drei beieinander stehen und sich mit todernsten Gesichtern etwas zuflüstern. Aber sobald Cameron, Chase und ich in ihrer Nähe auftauchen, verteilen sie sich so schnell wie ein Virus und sind weg.
Wenigstens House und Wilson scheint es gut zu gehen! Ich will ja nix sagen, aber man sieht ihnen an, dass sie frisch verliebt sind... *g* Und ich finde das wirklich süß!
Ich wünschte, ich hätte auch jemanden, mit dem ich das Bett teilen kann. Wer jetzt gehässig grinst und mir Chase vorschlägt, dem kann ich nur sagen: Chase will sein XXL-Wasserbett für sich alleine haben! Ich schlafe auf der Couch...
Aber wo wir gerade von Chase reden: Er hat nach einer Stunde endlich das Bad frei gemacht. Und wenn ich heute noch duschen will, sollte ich das jetzt tun.
Also: Gute Nacht! Besonders an House und Wilson... *g*

Zusammenfassung: Dienstag, 24.10.06

Wilson:

1. Geschäftig: Menschenmassen mit grippalem Infekt. Wilson findet einen Notizzettel mit einer Nachricht auf seinem Schreibtisch: Mysteriöser Termin am großen Baum links vom Brunnen.

2. Wieder auf dem Sprung: Der Termin ist Gregory mit einer Spezial-Behandlung gegen die Disruption von Wilson's Fuß. Wilson's Mutter ruft an.

3. Sushi: House und Wilson gehen Sushi essen. Wilson tyrannisiert House mit einer Paprika.

4. Geschockt: House wird von einem Patienten mit einem Messer verletzt. Tiefe Schnittwunde am Arm, knapp an der Arterie vorbei. Wilson ist völlig geschockt (das viele Blut) und näht ihn mit einem Stich. House lehnt Cuddys Angebot ab nach Hause zu gehen und wird zum Bürodienst eingeteilt. Wilson geht zur Visite mit Allenby.

5. Kurze Visite: Wilson und Allenby unterhalten sich gerade, als Allenby plötzlich errötet und einen Stapel Akten fallen lässt - direkt auf Wilson's Fuß. Wilson landet in der Ambulanz.

Monday, October 23, 2006

Sagt mal, kennt ihr das auch?

Es gibt Dinge, die nur montags passieren können.
Zum Beispiel nach einem arbeitsreichen Tag im PPTH nach Hause zu kommen und meinen Vermieter sowie drei Handwerker in blauen Latzhosen in meiner Wohnung anzutreffen.
In der Wohnung obendrüber war ein Rohr geplatzt. Und passend zum Montag war es das Rohr vom Klo. -.-

Der Boss der Handwerker - sein Name ist Lionel, wenn man seinem Namensschild glauben darf - erläuterte mir in blumigen Worten und ausschweifenden Gesten die Sachlage. Diese war dramatisch katastrophal.
Bei der Untersuchung des besagten Rohres hatte sich nämlich herausgestellt, dass es anscheinend schon seit geraumer Zeit porös war und geleckt hatte.
"Wie ein Blutgefäß mit vielen Löchern, bei dem das Blut nicht mehr hindurchfließt, sondern an allen Seiten herausspritzt", versuchte sich Lionel an einem medizinischen Vergleich.
"Was auf die Dauer zum Tod des Patienten führen würde", bemerkte ich.







Der Handwerker nickte enthusiastisch. “Und genau das ist hier passiert! Das Rohr ist tot!”
Ich verkniff mir einen rechthaberischen Kommentar, dass - wenn man seinen Vergleich ganz genau nahm - nicht das Blutgefäß (= Rohr) tot war, sondern der Patient (= Klo). Stattdessen fragte ich: “Und jetzt?”

“Jetzt müssen wir herausfinden, ob das undichte Rohr möglicherweise einen Wasserschaden hinter den Wänden der anderen Wohnungen verursacht hat und gegebenenfalls renovieren.” Ich wollte schon aufstöhnen, als Lionel weiter sprach: “Und in jeden Fall müssen wir die Zimmerdecke in Ihrem Schlafzimmer erneuern. Da hat sich ein riesiger Wasserfleck gebildet. Wenn wir da nichts machen, wachen Sie eines Morgens auf und die Badewanne von obendrüber sitzt auf iHnen.

Ich schloss die Augen, seufzte tief und erlaubte mir einige Sekunden Selbstmitleid. Womit verdiente ich das?! “Wie lange würde das ungefähr dauern?”

Sunday, October 22, 2006

Raindrops & Coffee-Shops - der heißkalte Teil

"Oh nein!" Ich griff nach der Speisekarte auf dem Tisch und versuchte mich dahinter zu verstecken.

Chase musterte mich mit einer Mischung aus Staunen und Belustigung. "Sag mal, gehst du der rothaarigen Psychopathin immer noch aus dem Weg?"

"Selbstverständlich!" brummte ich. "Solange ich nicht weiß, ob Ginger irgendetwas von unserem Gespräch über meine kriminelle Vergangenheit belauscht hat, kann ich ihr nicht unter die Augen treten! Solche Dinge kommen bei Frauen nämlich überhaupt nicht gut an!"

"Dann sollten wir auf deine Frage eine Antwort finden", meinte Chase. "Also, ich schlage vor, dass wir jetzt aufstehen und uns dort drüben auf die Eckbank verziehen."

Gesagt, getan. Chase und ich nahmen unsere Kaffeetassen und zogen so unauffällig und geräuschlos wie möglich auf die Eckbank um. Auf unserem neuen Platz hatten wir, wenn wir in einer ganz bestimmten Position saßen, einen perfekten Blick auf die "drei neuen Entchen" und konnten jedes einzelne Wort verstehen. Die Sicht auf uns war dagegen, dank einer undefinierbaren Zimmerpflanze, so gut wie versperrt.
Chase schlich zum Tresen, beugte sich zu der Kellnerin hinüber und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Augenscheinlich bat er sie, in regelmäßigen Abständen zu uns zu kommen und Kaffee nachzuschenken, allerdings ohne ein Wort zu sagen, damit niemand auf uns aufmerksam wurde.
Ich musste unweigerlich grinsen. Kellnerinnen waren Chase's Spezialität. Seine absolute Spezialität. Wenn er so vor ihnen stand, sich eine seiner blonden Haarsträhnen aus dem Gesicht strich, sie mit diesem unergründlichen Blick anschaute, mit einer etwas tieferen und wärmeren Stimme mit ihnen redete, konnte man richtig zuschauen, wie sein jeweiliges Opfer dahin schmolz. Auch dieses Mal verfehlte Chase's Charme seine Wirkung nicht. Als er sich umdrehte und zu mir an den Tisch zurück kam, machte die Blondine hinter dem Tresen den Eindruck, als wäre ihr ein Engel erschienen.
Nach wie vor grinsend schüttelte ich den Kopf und trank noch einen Schluck Kaffee. Ich fragte mich ernsthaft, warum Chase steif und fest behauptete, er hätte seit ein paar Wochen keinen Sex mehr gehabt. An Chancen schien es ihm nicht zu mangeln.

In der Zwischenzeit hatten Dr. Dorian, Dr. Reid und Ginger Milchshakes bestellt. Es war wirklich verblüffend - sobald sie sich nicht mehr im PPTH (genauer gesagt in der diagnostischen Abteilung in unserer unmittelbaren Gegenwart) aufhielten, redete jeder Einzelne von ihnen wie ein Wasserfall!

"Müssen Sie am Wochenende arbeiten?" fragte Ginger Dr. Dorian und Dr. Reid.
Daraufhin schüttelten die beiden ihre Köpfe.

"Nein," erklärte Dr. Dorian. "Wir haben bloß Rufbereitschaft. Abgesehen von Dr. Cameron ist vermutlich niemand von unserer Abteilung im Krankenhaus. Dr. Allenby scheint nach wie vor einen Krankenschein zu haben. Dr. Foreman und Dr. Chase haben regulär frei. Dr. House und Dr. Wilson sind gesundheitlich angeschlagen und wurden von Dr. Cuddy heim geschickt. Was ist mit Ihnen, Miss Granger? Arbeiten Sie?"

Ginger verneinte. "Ich habe ebenfalls frei."

Kurze Pause. Alle schlürften ihre Milchshakes.

"Wie gefällt es Ihnen in der diagnostischen Abteilung, Miss Granger?" wollte Dr. Reid wissen. "Sie sind jetzt seit einer Woche bei uns. Ist Ihre Arbeit so, wie Sie sie sich vorgestellt haben?"

"Meine jetzige Arbeit unterscheidet sich nicht grundsätzlich von meiner früheren Tätigkeit im Zentrallabor", erklärte Ginger. "Natürlich sind die Fälle hier außergewöhnlich und die Tests aufwendig. Aber für mich geht es schlussendlich doch nur um Blut- und Urinuntersuchungen. Das ist in Ordnung. Ich bin nicht wegen einer beruflichen Herausforderung gekommen, sondern wegen einer menschlichen." Sie grinste.

"Dr. House?" fragte Dr. Dorian erstaunt. "Wow – das ist mutig! Als Elliot und ich am schwarzen Brett lasen, dass wir ins PPTH versetzt werden, ist uns erst mal das Herz in die Hose gerutscht."

"Lag das am PPTH im Allgemeinen oder an Dr. House im Besonderen?" fragte Ginger.

"Es lag an beidem", gab Dr. Dorian zu. "Das PPTH ist vollkommen anders als unser Sacred Heart Hospital und die Diagnostische Abteilung ist vollkommen anders als unsere Innere Abteilung. Das PPTH ist größer, es ist moderner und es ist stylischer. Die Fälle sind um einige Stufen komplizierter. Und Dr. House ist..." Er stockte und sprach nicht weiter.

"Lassen Sie mich raten", sagte Ginger und grinste. "Auch Dr. House ist um einige Stufen komplizierter."

Dr. Reid seufzte erleichtert. "Das haben Sie sehr diplomatisch ausgedrückt."

"Ich weiß", Ginger kicherte. Sie nahm ihre Handtasche und holte ein Päckchen Kaugummi heraus.

Mir stockte für einen Moment der Atem. Ginger aß Kaugummi auf eine ganz persönliche Art und Weise. Sie nahm sich sehr viel Zeit, um den Kaugummi aus seiner Verpackung zu schälen, ihn sich in den Mund zu schieben und mit ihren Zähnen anzuknabbern. Dieser Anblick bescherte mir jedes Mal eine Gänsehaut. Doch an diesem Abend kam fatalerweise noch ein starker Druck zwischen meinen Beinen hinzu, der - wie ich nach einem Blick unter den Tisch feststellen musste - nicht von Ginger, sondern von Chase's Fuß verursacht wurde.

"Chase!" fluchte ich. "Hör sofort auf damit!"

Chase sah mich mit einem unschuldigen Augenaufschlag an. "Sind wir etwas unausgelastet?"

"Sind wir etwas lebensmüde?" knurrte ich.

Zwischenzeitlich hatten Dr. Dorian und Dr. Reid zugegeben, dass sie von House eingeschüchtert sind und dass sie ihrer Meinung nach genauso gut in unsere Abteilung passen "wie Pfeffer auf Erdbeereis". Aha!
Chase und ich verbissen uns mit größter Mühe ein Lachen, denn Dr. Reid und Dr. Dorian hätten wir nie im Leben mit Pfeffer verglichen, genauso wenig wie uns mit Erdbeereis. Aber merkwürdigerweise schienen wir (Cameron, Chase und ich) wie Erdbeereis auf sie zu wirken, denn Dr. Dorian bezeichnete uns gerade "als süß und kalt". Wie bitte?!

Auch Ginger glaubte nicht richtig gehört zu haben. "Sagen Sie das bitte noch mal, Dr. Dorian."

"Süß und kalt", wiederholte er und machte ein Gesicht, als würde er diese Worte bereits im nächsten Augenblick bereuen. "Süß in Bezug auf ihr Aussehen und kalt in Bezug auf ihr Verhalten." Dr. Dorian schluckte und wurde rot.

"Aha." Ginger konnte ihr Grinsen kaum verbergen. "Also, in Bezug auf das süße Aussehen, stimme ich Ihnen zu. Aber kalt ist der falsche Ausdruck für das Trio Infernale. Gerade Dr. Cameron ist eine ausgesprochen liebevolle und hilfsbereite Ärztin." Sie zwinkerte.

"Das stimmt", beeilte sich Dr. Dorian zu sagen. "Dr. Cameron ist liebevoll und hilfsbereit. Dr. Chase und Dr. Foreman sind es auch." Er stockte, als ihm bewusst wurde, dass er Chase und mich gerade als 'liebevoll' bezeichnet hatte. "Aber die drei wirken... so unnahbar."

"Möchten Sie ihnen denn näher kommen?" fragte Ginger mit einem ernsthaften Gesicht.
Chase und ich lagen vor Lachen fast unter dem Tisch.

"Deine zukünftige Freundin ist ein Biest!" gluckste Chase. "Der arme Dr. Dorian!"

Der arme Dr. Dorian konnte sich zwischen den verschiedenen Antwortmöglichkeiten nicht entscheiden. "Ja… Nein… Vielleicht…"

Ginger nickte. "Das ist in Ordnung. Wissen Sie, was ich vorschlagen würde? Dass Sie Dr. Cameron um ein Date bitten."

"Nein, das traue ich mich nicht!" rief Dr. Dorian.

"Dr. Dorian", Ginger ergriff seine Hand und tätschelte sie beruhigend. "Dr. Cameron wird Sie nicht fressen. Und als seelische und moralische Unterstützung, werde ich Dr. Foreman um ein Date bitten. Dr. Chase… überlassen wir… Dr. Reid."

Dr. Dorian und Dr. Reid sahen sich an. "Meinen Sie das ernst?"

"Vollkommen ernst!" lautete Gingers lächelnde Antwort.

Ich starrte Chase an. "Ich habe eine Verabredung mit Ginger?!? Ohne etwas dafür tun zu müssen?!?"

Chase grinste. "Herzlichen Glückwunsch! Es lebe die Emanzipation!"

Friday, October 20, 2006

Raindrops & Coffee-Shops - Der sentimentale Teil

Heute nach der Arbeit machten Chase und ich einen Abstecher ins 'COOKIES', einem Coffee-Shop, nur zwei Straßen vom PPTH entfernt. Eigentlich wollten wir bloß eine Tasse Kaffee trinken und uns die neusten News erzählen. Aber aus der einen Tasse Kaffee, wurden für jeden von uns sieben Tassen Kaffee und als wir nach zwei Stunden den Coffee-Shop verließen, hatten Chase und ich eindeutig eine Überdosis Koffein und Adrenalin. Ganz abgesehen von einer Reihe neuer Erkenntnisse...

Doch zunächst erstreckten sich diese nur auf die Ereignisse des heutigen Vormittages. Ich erzählte Chase von House's Konsultation und dem neurologischen Check-Up. Und Chase erzählte mir von seiner E-Mail an House und dessen Reaktion.

"Was hattest du ihm eigentlich geschrieben?" fragte ich.

Chase antwortete nicht gleich. Er hatte sich in die Ecke der Sitzbank gekuschelt und schaute durch das Fenster hinaus in den Regen. Von außen wirkte er total cool. Aber er rührte ununterbrochen mit dem Löffel in seiner Kaffeetasse... Und wer Chase kannte, der wusste, dass es nichts zu Rühren gab, denn er trank seinen Kaffee schwarz... Ich überlegte, ob ich ihm unter dem Tisch einen Tritt gegen's Schienbein verpassen sollte, um eine Reaktion von ihm zu bekommen.

Doch dann seufzte Chase und sagte: "Im Grunde genommen habe ich ihm das geschrieben, was ich dir vor zwei Wochen erzählt habe. Dass ich mich auf den Deal mit Vogler eingelassen habe, um meinen Job nicht zu verlieren. Dass mein Herz an diesem Krankenhaus und dieser Abteilung hängt. Und auch an euch."

"Das klingt wie eine Liebeserklärung an das PPTH", grinste ich.

Chase kicherte. "Ich glaube, auf irgendeine Art und Weise war meine Mail das auch."

"Nur an das PPTH?" bohrte ich.

Daraufhin hob Chase fragend die Augenbrauen. "Wenn du jetzt auf House anspielst..."

"Das mit House", entgegnete ich ruhig. "hast du gesagt."

Chase's Wangen verfärbten sich leicht rosa. Er schaute wieder zum Fenster hinaus.
Ganz vorsichtig, dachte ich. Wenn du ihn jetzt erschreckst, sagt er kein Wort mehr.
"Eigentlich hatte ich auf Allison angespielt", meinte ich und zuckte die Schultern.

Plötzlich wirkte Chase erleichtert, man konnte sein Aufatmen richtig hören. "Ja, Allison. Ich mag sie sehr."

Ich kniff die Augen zusammen und musterte ihn. "Du magst sie sehr? Ich hatte den Eindruck, dass du in sie verschossen bist!"

"Herrgott!!!" rief Chase. "Musstest du – ausgerechnet - Neurologe werden?!? Konntest du dich denn nicht auf eine andere Fachrichtung spezialisieren?!? Zum Beispiel auf Gynäkologie?!?"

"Das wäre meine dritte Wahl gewesen", lachte ich.

"Und was stand an zweiter Stelle?"

"Psychiatrie."

"Super." Chase's Antwort war so trocken wie ein Zwieback.

"Warum hast du Allison nie gefragt, ob sie mit dir ausgehen möchte?"

"Weil meine Chancen bei ihr gleich null sind. Ich glaube, sie hält mich für einen verwöhnten und arroganten Sprössling reicher Eltern. Außerdem hat sie mir deutlich zu verstehen gegeben, dass ich ihr zu jung bin. Welche Altersklasse sie bevorzugt, dürfte niemandem entgangen sein."

"Die von Dr. House", murmelte ich.

Womit wir wieder beim Thema wären…
Nach einer kurzen Pause fragte ich: "Wie fühlst du dich denn jetzt? Ich meine, nachdem du dich bei ihm entschuldigt und er dir allem Anschein nach verziehen hat?"

"Hmmm", Chase überlegte. "Erleichtert und glücklich und melancholisch gleichzeitig."

Ahaaa… Erleichtert und glücklich und melancholisch gleichzeitig. Das klingt ja interessant…
"Weißt du", fuhr Chase weiter fort. "Mit dieser Reaktion von House hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Gestern Abend war ich noch der festen Überzeugung, dass er mich hasst. Ich dachte, er würde meine Mail im PPTH aufhängen oder sie in seinem Blog veröffentlichen. Ich dachte, er würde sich über mich lustig machen oder mich anschnauzen. Aber stattdessen sagte er mir, dass er mich nicht hasst. In diesem Moment hatte ich ein unbeschreibliches Gefühl. Also, wenn ich kein Arzt wäre und es nicht besser wüsste, dann würde ich sagen, dass ich seit heute Vormittag unter Schock stehe." Er grinste.

"Für einen Schock funktioniert dein Körper noch einwandfrei", prustete ich. "Obwohl… Wann – sagtest du – hattest du zum letzten Mal Sex…?"

Chase warf eine Serviette nach mir. "Arsch!"

"Selber!"

Bereits im nächsten Augenblick öffnete sich die Eingangstür des Coffee-Shops, man hörte Fußgetrappel und Stimmengewirr. "Ihhh – ist das ein Sauwetter! Meine Haare sind klatschnass!"

Chase beugte sich so weit wie möglich nach vorne und linste um die Ecke. "Wo wir gerade von Sex reden, Foreman! Hier kommt das Objekt deiner Begierde! In Begleitung von Dr. Reid und Dr. Dorian!"

Monday, October 16, 2006

A day off and a visit from Francis

"Im Moment ist nichtmal so viel los", meinte ich.
Ich erzählte ihm von unseren "Neuen" (Dr. Dorian, Dr. Reid und Ginger) und wie die Willkommensfeier letzten Montag gelaufen ist. Mit Dr. Dorian und Dr. Reid hatte Francis Mitleid: "Oh je! Von Kalifornien nach New Jersey umzuziehen, war mit Sicherheit hart. Und deinen Erzählungen nach zu urteilen, ist euer Chef etwas... ehem... gewöhnungsbedürftig..."
"Ihr Chef in Kalifornien scheint auch einen Knall zu haben", grinste ich. "Vielleicht wird die Umstellung für sie gar nicht so groß."
(Also, mit diesem Dr. Cox könnte ich nicht arbeiten, so viel steht fest!)

Dass Ginger am Freitag ihren ersten Arbeitstag bei uns hatte, fand Francis umso amüsanter: "Was für ein Zufall! Von allen Krankenschwestern bekommt ausgerechnet Ginger den Assistenzjob in der Diagnostischen Abteilung!"

"Hey, ich hatte damit nichts zu tun!" verteidigte ich mich. "Cuddy hatte mich gefragt, ob es sinnvoll wäre eine Krankeschwester für unsere Laborarbeiten zuzuteilen. eigentlich hatte cuddy gehofft, dass sich house dann nicht mehr vor dem klinikdienst und dem papierkram drücken kann. Ich hab nur gesagt, dass ich nichts dagegen einzuwenden hätte. aber

Sunday, October 15, 2006

Feierabend!

Ein Wochenende mit Klinikdienst und mit Ginger Granger ist vorbei. Morgen haben Chase und ich unseren freien Tag.
Ich freue mich schon, denn dann bekomme ich Besuch von meinem besten Freund Francis!

Jetzt überlege ich, wie ich den Rest des Abends verbringen könnte. Einerseits bin ich müde.
Andererseits könnte ich mir noch einen Kaffee machen. Oder einen Espresso.
Aber dann besteht die Gefahr, dass ich nicht schlafen kann und bis tief in die Nacht auf meiner Couch liege und mir im TV schlechte Horrorfilme anschaue...

"Love hurts"

Wow - bei einem Blick auf die Uhr habe ich gerade festgestellt, dass wir bereits seit acht Stunden und drei Minuten im PPTH sind!
Im Vergleich zu unseren sonstigen Fällen ist der Klinikdienst normalerweise vollkommen langweilig und zieht sich am Wochenende wie Kaugummi. Aber von Langeweile konnte zumindest heute Vormittag nicht die Rede sein.

Wir wollten uns um 8.30 Uhr in unserem Besprechungsraum treffen.
Als ich um 8.15 Uhr in der Klinik eintraf, stellte ich zu meinem Erstaunen fest, dass ich nicht der Erste war. Ausgerechnet aus dem Büro von Chase ertönte ein beständiges PLONG-PLONG-PLONG.
Ein Blick durch die Scheibe zeigte, dass er mit einem verzweifelten Gesicht an seinem Schreibtisch saß, ein Blatt Papier anstarrte und mit einem Kugelschreiber auf die Schreibtischplatte trommelte. PLONG-PLONG-PLONG-PLONG-PLONG-PLONG!
Ich klopfte an die Tür und trat in sein Büro.
"Guten Morgen", grüßte ich mit einem aufmunternden Lächeln. "Übst du für deine zukünftige Karriere als Drummer oder grübelst du über deinen Entschuldigungsbrief für House?"
Chase seufzte. "Das Letztere."
"Was hast du denn bisher geschrieben?" Ich wartete seine Antwort nicht ab, sondern setzte mich auf seinen Schreibtisch und griff nach dem Blatt Papier. "Sehr geehrter Dr. House", las ich vor. "Sorry..." Ich stockte und schaute Chase an. "Ist das alles? Diese fünf Wörter?"
"Ich bin erst seit einer Viertelstunde hier!"
"Und in dieser Viertelstunde hättest du mit Sicherheit eine Seite schreiben können."
"Es ist nicht einfach für mich, House meine Beweggründe für meine Zusammenarbeit mit Vogler zu beschreiben!"
"Was waren eigentlich deine Beweggründe?"
"Dass ich ein Ja-Sager bin?" meinte er mit einem spöttischen Lächeln. "Dass ich eine flexible Moral habe?"
"Jetzt zählst du auf, was allgemein über dich gesagt wird", erwiderte ich. "Ich wollte wissen, was deine wahren Beweggründe sind. Oder ist die Situation tatsächlich so einfach?"

Weiter kamen wir nicht, denn im nächsten Moment ging die Tür auf und Ginger kam herein. Sie trug eine Palette mit sechs dampfenden Bechern von Starbucks.
"Das ist für Sie, zur Vermeidung von Entzugserscheinungen", grinste Ginger und stellte jeweils einen Becher vor Chase und mir ab. "Bis ich die Kaffeemaschine angeschmissen habe."
Ginger ist ein Schatz! Für mich hatte sie einen Caramel Macchiato mitgebracht! *yummy*
Es ist unglaublich, wie stimmungsaufhellend ein Getränk von Starbucks wirken kann.
Sogar Chase machte wieder ein fröhliches Gesicht und bedankte sich.

Die nächste Unterbrechung kam durch Dr. Dorian und Dr. Reid.
Sie machten den Eindruck, als hätten sie ein Gespenst gesehen. Und ihrer (wie immer etwas stockenden und schüchternen) Schilderung nach zu urteilen, entsprach das auch noch der Wahrheit.
Ein Gespenst in Gestalt von Dr. Louis Allenby.
"Ich kann nicht sagen, ob Dr. Allenby ein Fall für die Intensivmedizin oder die Neurologie ist", raunte Dr. Dorian leise. "Aber einer von Ihnen sollte sich das ansehen."
"Es ist total unheimlich", hauchte Dr. Reid ängstlich.

Also machten wir uns alle auf den Weg zu Dr. Allenbys Büro.
Bereits aus einer Entfernung von ein paar Metern, schallten uns die Klänge von "Love hurts" von Nazareth entgegen.

Love hurts
Love scars
Love wounds and marks
Any heart, not tough
Or strong enough
To take a lot of pain
To take a lot of pain
Love is like a cloud
Holds a lot of rain
Love hurts
Love hurts

Zusammen genommen mit dem Anblick von Dr. Allenby und dem Wissen über den Mann seiner Träume (wer wohl?), war das Schauspiel vor unseren Augen herzzerreißend und beängstigend zugleich. Dr. Allenby lag in seinem Büro auf seiner Behandlungsliege auf dem Bauch und weinte hemmungslos.
Chase runzelte die Stirn. "Ist das ein Foto von House, was er umklammert hält...?!"
"Das befürchte ich zumindest", murmelte ich.
"Großer Gott!" Chase fuhr sich mit beiden Händen durch seine Haare. "Bitte lass mich nie so enden!"
"Um so zu enden, müsstest du unter extremem Liebeskummer leiden." Ich drehte den Kopf zur Seite und schaute Chase an. "Leidest du unter Liebeskummer?"
"Eric, hör auf mit deinen ständigen Fragen!"
"Ich bin bloß neugierig."

Bevor wir überlegen konnten, was wir mit Allenby machen oder nicht machen, kam Cuddy.
"Gehen Sie ruhigen Gewissens zum Klinikdienst", seufzte sie. "Ich übernehme Dr. Allenby."
Na, gottseidank!

Saturday, October 14, 2006

Was vom Freitag übrig blieb - Teil II

Chase stellte seine Kaffeetasse auf dem Tisch ab und zeigte mit einem Finger auf eine ganz bestimmte Stelle am Fußboden. "Bis hierhin und nicht weiter!" rief er. "Ich will, dass Sie einen Abstand von zwei Metern zu mir einhalten! Min-des-tens!"

Zu unserer aller Überraschung blieb Ginger ganz gehorsam an dieser Stelle stehen. Sie legte den Kopf zur Seite und sah Chase mit einem amüsierten Gesichtsausdruck an. "Dr. Chase, haben Sie etwa Angst vor mir?"

"Mitnichten!" knurrte dieser. "Ich treffe lediglich Sicherheitsvorkehrungen, bevor Sie noch einmal ausflippen und zu einem Mordanschlag gegen mich ausholen!"

"Dr. Chase, mein Mordanschlag – wie Sie es nennen - war vor drei Monaten! Wann gedenken Sie, mir zu verzeihen?"

Jetzt legte Chase den Kopf auf die Seite und schaute Ginger an. "Gar nicht?"

"Okay", antwortete sie mit einer zuckersüßen Stimme. "Und wie sollen wir in den nächsten Wochen miteinander umgehen? Ich meine, bevorzugen Sie eine direkte Konfrontation vor der Tür auf dem Parkplatz oder die subtile Art, bei der wir uns das Leben in der diagnostischen Abteilung gegenseitig zur Hölle machen?"

"Hmmm…" Chase tippte sich mit dem Zeigefinger gegen die Nase und dachte nach. "Die Wahl zwischen einer Prügelei und exzessivem Mobbing fällt mir richtig schwer…"

Bevor Ginger und er sich einig werden konnten, stellte Cameron sich zwischen die beiden Streithähne. Sie baute sich vor Chase auf, packte ihn mit beiden Händen an seinem Kittel und zog ihn ein Stückchen an sich heran.

"Chaaaseee", raunte sie. "Du hast in der letzten Woche durch dein Geständnis wieder ein paar Sympathiepunkte bei mir gesammelt! Und jetzt gebe ich dir einen guten Rat: Vermassel’s nicht! Dir zuliebe, mir zuliebe und… Foreman zuliebe!" Sie deutete mit einer Kopfbewegung in meine Richtung.

Ich kann nicht sagen, ob es an Cameron’s drohendem Blick oder an dem Duft ihres tollen Parfums lag, der Chase in die Nase stieg, aber… er seufzte und gab nach. "Okaaayyy."
Nachdem Cameron ihn los gelassen hatte, ging er einen Schritt auf Ginger zu und gab ihr die Hand. "Auf eine gute Zusammenarbeit, Miss Granger!"

"Auf eine gute Zusammenarbeit, Dr. Chase!" sagte diese und zwinkerte.

Ich atmete spürbar erleichtert die Luft aus und wischte mir ein paar Schweißtröpfchen von der Stirn. "Danke", flüsterte ich in Richtung von Cameron und sie lächelte verschwörerisch.

In diesem Augeblick flog die Tür auf und die zwei Neuen stürmten atemlos herein.

"Wir haben uns beeilt, um nicht zu spät zum Klinikdienst zu kommen!" japste Dr. Reid.

Dr. Dorian nickte zustimmend und sah von einem zum anderen. "Haben wir was verpasst?"

"Nein", antwortete Cameron in einem belustigten Tonfall. "Nicht wirklich."

Anschließend hielten wir eine Besprechung ab. Als Ginger von uns gebeten wurde, nach vorne zu treten und sich ausführlich vorzustellen, offenbarte sich ihr erster wunder Punkt. Wir konnten es zuerst nicht glauben – aber unter den Augen von fünf Ärzten wurde sie schüchtern!
Man konnte förmlich hören, wie eine Steinlawine von Dr. Reid’s und Dr. Dorian’s Herzen fiel. Vermutlich fühlten sich die beiden solidarisch und in ihrer Unsicherheit nicht mehr alleine gelassen.
Ginger erzählte, dass sie die Tochter eines Amerikaners und einer Irin sei. (Daher die roten Haare.) "Aber aufgewachsen bin ich in Alabama", fuhr sie fort. "Ich bin 25 Jahre alt, nicht verheiratet und nicht geschieden, sondern Single. Ich habe eine Vorliebe für Junk Food und Cola Light. Ansonsten habe ich Angst vor Spritzen… und ich kann mein eigenes Blut nicht sehen. Davon wird mir schlecht."

(An dieser Stelle schafften Cameron, Chase und ich es gleichzeitig, uns an unserem Kaffee zu verschlucken.)

"Meine Aufgabe in der diagnostischen Abteilung besteht darin, für Sie den Laborkram zu erledigen", führte Ginger weiter aus. "Ich kann alles durchführen, angefangen von der Auswertung eines Blutbildes bis hin zu einem simplen Urin-Stick. Außerdem schreibe ich Arztberichte nach Phonodiktat, sofern Sie das wünschen. Dr. Cuddy hat mir ein kleines Labor eingerichtet. Es ist am Ende des Ganges in der ehemaligen Rumpelkammer. Dort bin ich anzutreffen. Noch Fragen?"

Als wir die Köpfe schüttelten, verließ Ginger – erleichtert – ihren Platz.
Dann ergriff Cameron das Wort und erklärte unseren neuen Entchen, dass die diagnostische Abteilung bis zur Rückkehr von House und Wilson am Dienstagmorgen offiziell geschlossen ist und wir Klinikdienst haben.

"Daher schlage ich vor, dass wir uns in Zweiergruppen aufteilen", meinte sie. "Dr. Reid geht mit mir, Dr. Dorian geht mit Chase und damit Eric nicht alleine ist, wird er von Miss Granger begleitet." Cameron sah mich an und grinste. "Und jetzt machen wir uns an die Arbeit – wir haben unsere Besprechung eine halbe Stunde überzogen, also müssen wir eine halbe Stunde länger arbeiten und haben erst um 17.30 Uhr Feierabend!"

"Das mit dem 'House spielen' hast du drauf!" stöhnte Chase.

Ich persönlich war mit Cameron’s Entscheidung sehr zufrieden. Der Rest des Tages hätte überhaupt nicht besser laufen können. Mit Ginger im Schlepptau umwehte ein rosa Wölkchen den Klinikdienst und es wurde ruckzuck 17.30 Uhr…

Was vom Freitag übrig blieb - Teil 1

Am Freitag um 12.00 Uhr verabschiedeten sich House und Wilson von uns, um für ein verlängertes und entspannendes Wochenende nach Point Pleasent zu fahren. Sie hinterließen drei traurige "große Entchen", die sich im Anschluss zu Lunch und Kaffee in House's Büro trafen. Während wir uns über die Lieferung vom Pizzaservice her machten und im Hintergrund die Kaffeemaschine brodelte, warteten wir auf Dr. Dorian und Dr. Reid, die sich noch in einer Besprechung über ihre erste Woche bei Dr. Cuddy befanden.

Beim Essen schaute ich mehrmals auf meine Armbanduhr, was von Cameron und Chase nicht unbemerkt blieb. Die beiden guckten sich an und grinsten breit.

"Was ist?" fragte ich.

"Erwartest du jemanden Bestimmtes?" konterte Chase.

"Ja - Dr. Reid und Dr. Dorian! Denn in einer halben Stunde beginnt unser Klinikdienst!"

Cameron fixierte einen (nur ihr bekannten) Punkt an der Zimmerdecke und unterdrückte ein Lachen. "Klar, Eric. Und dass heute Nachmittag eine Arzthelferin mit dem klangvollen Namen Ginger Granger in unserer Abteilung anfängt, hast du mit Sicherheit vollkommen vergessen."

"Okay, gewonnen", seufzte ich. "Ist es so auffällig, dass ich sie mag?"

"Lass mich mal überlegen", antwortete Chase. "Ich habe dich in den letzten Stunden sehr oft in die Richtung des Laborschnelldienstes gehen sehen, du machst den Eindruck, als wärst du vollgepumpt mit Adrenalin, dazu kommen melancholische Stimmungsschwankungen und ein verklärter Blick, du zuckst zusammen, wenn du den Namen Ginger hörst und auf deinem I-Pod hörst du ohne Unterbrechung 'Sin Sin Sin' von Robbie Williams." Er stand auf und schenkte sich eine Tasse Kaffee ein. "Das klingt in der Tat ein bisschen verknallt. Und ein bisschen... unausgelastet."

"Bitte, tut mir einen Gefallen und fangt nicht an, über eure feuchten Träume zu reden!" rief Cameron. "Ich will nämlich gar nicht wissen, was sich in den Köpfen meiner Kollegen abspielt!"

"Schade!" ertönte eine sanfte Stimme hinter uns. "Mich würde das sogar brennend interessieren!" - Ginger!

Ihr plötzlicher Anblick hatte zur Folge, dass Chase sich an seinem Kaffee verschluckte und von einem heftigen Hustenanfall geschüttelt wurde, während ich am liebsten im Boden versunken wäre! Ganz ehrlich - so hatte ich mir das erste Wiedersehen mit meiner rothaarigen Traumfrau auf gar keinen Fall vorgestellt!

Cameron rettete die Situation, indem sie mit einem strahlenden Lächeln auf Ginger zuging und ihr die Hand reichte. "Miss Granger! Wir freuen uns sehr, auch Sie in der diagnostischen Abteilung willkommen heißen zu dürfen!"

"Danke, Dr. Cameron! Ich freue mich ebenso!"

Als Ginger mir zur Begrüßung die Hand gab, bekam ich weiche Knie. Dieses Gesicht... Mit diesen grünen Augen... Mit dieser kleinen Stupsnase... Und erst diese Haare! Es kam mir vor, als würde ich eine Ewigkeit da stehen und sie anstarren. Und gleichzeitig war ich nicht in der Lage, irgendetwas Vernünftiges zu sagen. Schließlich krächzte ich ein heiseres "Hallo".

"Hallo, Dr. Foreman", lächelte Ginger.

Dann drehte sie sich um und wandte sich an Chase.

Wednesday, October 11, 2006

Ginger's Rückkehr?

Um Allison zu beruhigen: Ja, ich lebe noch! :) Auch wenn meine Angst vorm Zahnarzt mit zunehmenden Schmerzen immer größer anstatt kleiner wird.

Im Moment sitze ich im Wohnzimmer auf dem Sofa und warte auf den Anruf von House, den ich im Laufe des Abends bzw. der Nacht bei den Wilsons abholen und nach Hause fahren soll. Vor ein paar Minuten habe ich auch mit Chase telefoniert - er hatte sich nach der Arbeit in den Supermarkt gequält, um eine Palette (!) Schokoladenpudding mit Sahne zu kaufen. Zwei Becher will er morgen zur Arbeit mitbringen und er würde sich sehr freuen, - Zitat Chase - "wenn sie zum Lunch unberührt im Kühlschrank stehen und nicht ausgelöffelt in deinem Büro im Mülleimer liegen würden!". Ehrlich gesagt, weiß ich nicht wirklich, was er mir damit sagen will...
Ob ihn das Erfolgserlebnis seiner richtigen Diagnose des 'Gerstmann-Sträussler-Scheinker-Syndroms' geistig verwirrt hat?

Geistig verwirrt und mit hängenden Köpfchen, sind auch unsere beiden Neuen Dr. Reid und Dr. Dorian heute Abend in ihre Wohnung geschlichen. Ich glaube, dieser Tag war ein bisschen zuviel für die "kleinen Entchen". (So nennen Cameron, Chase und ich die Zwei. Die "großen Entchen" von Dr. House sind und bleiben wir!)

Ich hatte kurz mit Dr. Dorian und Dr. Reid gesprochen (und ihnen ein gutes Antidepressivum empfohlen), als Cuddy mich abfing und auf dem Weg zum Parkplatz um meine Meinung bat. Sie überlegt, ob sie uns zur Arbeitserleichterung eine eigene Arzthelferin zur Verfügung stellen soll!

"Ich weiß, dass Sie Ihre Laborarbeiten im Normalfall selbst erledigen", sagte Cuddy. "Und für den größten Teil der Untersuchungen haben wir Geräte. Aber ich dachte mir, da zur Zeit die Hölle in der diagnostischen Abteilung los ist und sich die beiden Neuen noch in der Eingewöhnungsphase befinden, wäre es für Sie möglicherweise hilfreich, wenn Sie sich um die Laborarbeiten überhaupt nicht kümmern müssten und sie einer Arzthelferin überlassen könnten. Was denken Sie darüber, Dr. Foreman?"

"Ich hätte nichts dagegen", antwortete ich. "Davon abgesehen, käme es auf eine Person mehr oder weniger auch nicht mehr an. Aber welche Arzthelferin würde diesen Job bei uns machen wollen?"

"Ginger Granger."

Ich blieb abrupt stehen. "... ! ..."

"Sie hat sich sogar freiwillig gemeldet", erzählte Cuddy. "Sie sagt, wenn sie die diagnostische Abteilung überlebt, wird sie alles überleben."

Bei dieser Vorstellung musste ich lachen. "Das klingt, als gäbe es bei uns Arzthelferinnen zum Frühstück!"

Cuddy grinste. "Sie wissen genau, was Ginger meint. Aber bevor sie zu Ihnen kommt, muss ich mit House darüber sprechen. Wenn er sich nicht einverstanden erklärt, kann ich nichts tun. Ich denke, ich werde am Freitagnachmittag mit ihm darüber reden. Dann kommt das Wochenende, er ist gut gelaunt und will so schnell wie möglich nach Hause. Vielleicht kann ich ihm in diesem Augenblick ein 'Ja' entlocken."

"Das wünsche ich mir", seufzte ich.

"Also dann, gute Nacht, Dr. Foreman!"

"Danke, Dr. Cuddy! Die werde ich haben!"

Ich muss ehrlich zugeben, ich kann es bis Freitagnachmittag kaum noch erwarten. Ginger Granger’s Einzug in die diagnostische Abteilung würde ungeahnte Möglichkeiten bieten. Und nicht nur in medizinischer Hinsicht…

Monday, October 09, 2006

Willkommensfeier

Dann wollen wir unsere neuen Ärzte mal willkommen heißen!
Ich hoffe, die Cocktails sind fertig! *yummy*

Sunday, October 08, 2006

Workaholics?

Hey, wenn ich gewusst hätte, dass sich unsere Abteilung gestern Abend zu einer medizinischen Fallbesprechung im Krankenhaus treffen würde, hätte ich – aus Rücksicht auf Chase – den Bericht meines Besuches bei ihm erst heute in meinen Blog geschrieben. Das versichere ich euch! Ganz ehrlich! Ganz, ganz, ganz ehrlich! :)

Aber was passiert ist, ist passiert. Und so stand Chase, natürlich schäumend vor Wut, nicht vor meiner Wohnungstür, sondern in der Eingangshalle des Krankenhauses und wartete… auf mich.

"Wie konntest du mir das antun?!?" zischte er, als ich bei ihm angekommen war.

"Lies meine Antwort auf deinen Kommentar", grinste ich.

"Das habe ich bereits!!!"

"Dann sind doch alle Unklarheiten beseitigt."

Aber Chase schimpfte weiter: "Sag mal, ist dir die Tragweite deines Verhaltens überhaupt bewusst?!? HOUSE wird deinen Blogeintrag lesen, WILSON wird deinen Blogeintrag lesen, von CAMERON und CUDDY will ich erst gar nicht reden!!!"

"Du hast Dr. Dorian und Dr. Reid vergessen…"

Die Antwort von Chase war ein verärgertes Schnauben. "HMPF!!!"

Ich nutzte seine Schweigeminute, um zu einem verbalen Gegenschlag auszuholen: "Was ist dein Problem? In meinem Eintrag steht, dass du mir gegenüber geäußert hast, dass du House magst. Genauer gesagt: Dass du ihn auf eine platonische Art und Weise magst. Ist das eine Katastrophe? Darf das niemand wissen? Oder geht es darum, dass du für ein paar Minuten deine dir von Gott verliehene Coolness vergessen hast und emotional reagiert hast?"

"Er wird sich darüber lustig machen!"

"Verdammt – Chase! Wie lange arbeiten wir bei House in der Diagnostischen Abteilung? An irgendeinem Tag in irgendeiner Situation hat er sich bereits über jeden von uns lustig gemacht! Daran solltest du dich gewöhnt haben!"

Wir betraten den Aufzug und fuhren in das Stockwerk der Diagnostischen Abteilung. Auf dem Weg zu House’s Büro sprachen weder Chase noch ich ein einziges Wort. Ich fragte mich ernsthaft, ob ich ihn mit meinem Vortrag in seine verbalen Schranken verwiesen hatte (aber das würde mich sehr wundern) oder ob er nichts mehr sagte, um einen neuen Gefühlsausbruch zu verhindern.

Wie dem auch sei: Den Rest des Abends verbrachten wir im Kreise unserer Kollegen im Büro von House mit einer medizinischen Besprechung. Es waren alle da: House, Allenby, Cameron, Chase, ich… und zuletzt stieß auch Dr. Wilson zu uns. Während unserer üblichen Diskussionen, konnte ich es mir nicht verkneifen, Chase und die anderen zu beobachten.
Irgendwann beugte ich mich unauffällig zu Chase hinüber und flüsterte: "Siehst du? Niemand lässt sich zu einem gehässigen Kommentar hinreißen. Bist du jetzt beruhigt?"
Und eins kann ich euch sagen: Wenn Chase’s Blicke töten könnten, wäre die nächste medizinische Fallbesprechung meine eigene gewesen…

Saturday, October 07, 2006

"Steh zu deinen Gefühlen!" - Ein Besuch bei Chase

Sooo...
Entschuldigt bitte, ich habe mich in der vergangenen Woche gesundheitlich nicht sehr wohl gefühlt und deshalb keine Einträge in meinen Blog gemacht. Es ist pure Ironie: Ich arbeite im Krankenhaus, bin von früh bis spät von Ärzten umgeben und keiner von ihnen kann mich von meinen Schmerzen erlösen - abgesehen von einem Zahnarzt! Aber seit ich diesen Horrorfilm mit dem Titel "The Dentist" gesehen habe, habe ich panische Angst vor Zahnärzten und vermeide jeden Besuch bei ihnen! Bescheuert, oder?
Aber ich will jetzt nicht jammern, sondern von meinem Besuch bei Chase am Dienstag Abend berichten, den ich als sehr aufschlussreich empfand. Also...
Als ich vor Chase's Wohnungstür stand und den Klingelknopf drückte, erschallte seine Stimme - aus dem Wohnungsinneren: "Wer ist da?"
"Chase!" rief ich und hämmerte mit einer Faust gegen die Tür. "Ich bin's - Foreman! Mach auf!"
Im Inneren der Wohnung begann es zu rumpeln, ich hörte, wie der Schlüssel dreimal im Schloss umgedreht und die Sicherheitskette entfernt wurde. Kurz darauf öffnete Chase seine Wohnungstür.
"Was willst du?" knurrte er.
"In Wilson's Blog steht, dass House noch nicht daheim ist. Ich mache mir Sorgen um ihn.", erklärte ich. "Und da hatte ich mich gefragt, ob du mir irgend etwas über seinen Verbleib sagen kannst."
"Wie süüüß! Der Lieblingsmitarbeiter ist in Sorge um seinen Chef! Aber ich muss dich leider enttäuschen. House war heute nachmittag kurz hier, ich habe ihn raus geschmissen und seitdem nicht mehr gesehen. Übrigens: Ist dir schon der Gedanke gekommen, dass Cuddy ihn zu ein paar Extrastunden Klinikdienst verdonnert hat?"
"Ups! Nein!"
"Und schon ist das Rätsel gelöst! Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest!" Chase hatte die Absicht, mir die Tür vor der Nase zu zuschlagen, aber ich reagierte schnell und konnte meinen Fuß in den Spalt schieben.
"Ich glaube, wir beide sollten uns mal unterhalten", erwiderte ich mit meiner sanftesten Stimme.
"Ist das eine Drohung, Foreman?"
"Nein, das ist eine Feststellung, Chase."
Ich drückte mich an ihm vorbei und betrat seine Wohnung. Im Flur stand ein Schuhschrank mitten im Weg. Ich runzelte die Stirn und drehte mich zu Chase um.
"Sag mal, hattest du dich verbarrikadiert?" fragte ich.
"Nein", lautete die ironische Antwort. "Ich mag es bloß, wenn Möbel mitten im Raum stehen."
Ich ging unaufgefordert ins Wohnzimmer und ließ mich ebenso unaufgefordert in einen Sessel fallen. Chase setzte sich mir gegenüber auf die Couch. Soweit ich die Situation als Menschenkenner und Neurologe beurteilen konnte, war seine Wut einer nervösen Anspannug gewichen.
"Worüber willst du reden?" wollte Chase mit einer merkwürdig gepressten Stimme wissen.
"Bevor wir mit deiner Psychotherapie beginnen, könntest du mir zumindest etwas zu trinken anbieten", meinte ich.
"Ich habe nur Tee."
"In Ordnung. Dann trinke ich Tee."
"Salbei oder Kamille?"
"Diese Frage meinst du nicht ernst! Das sind die zwei widerlichsten Teesorten der Welt!"
"Richtig. Also?"
Seufzend entschied ich mich für das kleinere Übel. "Kamille."
Chase grinste ausgesprochen gehässig, als er aufstand und in die Küche ging. Ein paar Minuten später hielt ich eine Tasse mit dampfendem Kamillentee in meinen Händen. Chase hatte sich auf der Couch häuslich eingerichtet und sah mich an.
"Bringen wir das Verhör hinter uns, Foreman!"
"Okay. Zuerst mal könntest du mir erklären, was Cameron und ich getan haben, damit du uns drei Tage lang hängen lässt."
"Wozu hättet ihr mich denn gebraucht?" Die Frage klang böse.
"Stimmt, du hast recht! In einer diagnostischen Abteilung braucht man keinen Intentsiv-Mediziner!" entgegnete ich ebenso böse.
"Du weißt, was ich sagen will! In der letzten Zeit habe ich im Auftrag von House einzig und alleine Drecksarbeit erledigen dürfen!"
"Und daran bist du selbst schuld! Du hattest mit Vogler eine Deal! Und damit hattest du House verraten, sowie Cameron und mich!"
"Was hatte ich für eine Wahl?!? House wollte mich feuern!!!
"Er wollte dich feuern, nachdem er von eurer Übereinkunft wusste!!! Vorher nicht!!! Beantworte mir eine Frage, Chase!!! Hatte sich dein Deal mit Vogler wenigstens gelohnt?!? Was hast du von ihm bekommen?!?"
"Nichts!!!"
"LÜG MICH NICHT AN!!!" brüllte ich und sprang von dem Sessel auf.
"ICH LÜGE DICH NICHT AN, FOREMAN!!! ICH HABE VON VOGLER NICHTS BEKOMMEN!!!"
"UND WARUM HAST DU DIESE ÜBEREINKUNFT DANN GESCHLOSSEN?!?"
"WEIL ICH BEI HOUSE BLEIBEN WOLLTE!!!" schrie Chase, außer sich vor Wut und Schmerz. Auch er war aufgesprungen, griff nach einem Sofakissen und warf es mit aller Kraft nach mir. Es verfehlte nur sehr knapp mein Gesicht. "REIN ZUFÄLLIG MAG ICH DIESEN MISTKERL!!!"
Ein Blitzschlag hätte mich nicht unerwarteter treffen können! Ich konnte nur an dieser Stelle stehen und Chase anstarren!
Dieser hatte sich wieder auf die Couch gesetzt, die Ellenbogen auf den Knien abgestützt und das Gesicht in seinen beiden Händen vergraben. "Ich hatte keine Ahnung, dass Vogler diese Besprechung einberufen würde, um House und Wilson zu feuern," sagte er beinahe flüsternd. "Ich hatte keine Ahnung, das musst du mir einfach glauben. Und ich... Ich wollte nicht, das das passiert... Es war ein Albtraum. Ein völlig außer Kontrolle geratener Albtraum."
Ich ließ mich langsam in den Sessel sinken und versuchte die Informationen der letzten paar Minuten zu ordnen. Eine Sache war mir noch nicht vollkommen klar.
"Chaaase...", begann ich zögernd. "Wie sehr magst du diesen Mistkerl...?"
"Ich mag ihn nicht auf die Allenby'sche oder Cameron'sche Art!"
"Großer Gott im Himmel - Danke!" Mir fiel ein Stein vom Herzen. Schließlich war die Situation zwischen House und Chase kompliziert genug. Da konnten wir ein weiteres Liebes-Drama nicht gebrauchen. "Wie soll's weiter gehen?" fragte ich nach einer kurzen Pause.
Chase zuckte die Schultern. "Wie bisher, schätze ich."
"Willst du nicht einmal mit House reden und ihm das alles erklären?"
"Nein. Und damit ist diese Diskussion beendet." Chase stand auf und schaute mich an. "Willst du ein Bier?"
"Ich dachte, du hast bloß Tee?!"
"Das war gelogen."
"Arsch!"
"Selber!"
Der Rest des Abends verlief ruhig. Chase und ich tranken ein Bier, dann machte ich mich wieder auf den Heimweg.
Aber ich schätze, dass das nächste Gespräch unter Männern nicht lange auf sich warten lässt. Sobald er meinen Blogeintrag gelesen hat, wird er schäumend vor Wut vor meiner Tür stehen. Darauf gehe ich jede Wette ein.